Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Wir stehen in den Startlöchern und sind bereit“
In Eberhardzell und Mühlhausen haben sich mehrere Hilfsinitiativen gegründet
EBERHARDZELL - „Überall in den Gemeinden und Dörfern gibt es eine große Beteiligung. Überall wird Hilfe angeboten“, sagt Simon Bärsauter. Er ist Mitglied im Fußballverein von Eberhardzell und wie viele andere möchte er in diesen schwierigen Zeiten jene unterstützen, die zur Risikogruppe gehören. Egal, ob es darum geht, einzukaufen oder Medikamente aus der Apotheke zu holen.
In Eberhardzell arbeiten die Nachbarschaftshilfe, die Kirchengemeinde sowie der Sportverein zusammen. „Wir haben uns dann zusammengetan, das hat sich eher spontan ergeben. Wir wollten alle helfen“, erklärt Bärsauter.
Vier Telefonnummern stehen im Mitteilungsblatt der Gemeinde, mit denen die Kontaktpersonen erreicht werden können. „Wir hatten bisher aber noch keinen Einsatz“, sagt Bärsauter vor einigen Tagen. Er glaubt, dass viele sich vielleicht nicht trauen würden, um Hilfe zu bitten. „Es sind auch noch recht viele im Dorf unterwegs, eigentlich ist es schade, wir wären bereit und könnten das übernehmen.“
Angelika Ferbach aus der Kirchengemeinde sagt, dass die Hilfe im ländlichen Raum eher im Stillen passieren würde und die Familien und Nachbarn helfen würden. „Wir warten, was kommt“, fügt sie hinzu. Manuela Kulil von der Nachbarschaftshilfe ist zufrieden, dass ein gutes Signal gesetzt worden sei. „Wir stehen in den Startlöchern und sind bereit.“
Sabine Branz und Claudie Mayerhofer beteiligen sich in Mühlhausen und bieten dort ihre Hilfe an. „Bis jetzt gab es erst eine Anfrage“, sagte Branz zum Zeitpunkt des Interviews. „Das spricht eigentlich für unsere Dorfgemeinschaft, hier sind wir gut aufgestellt und es wird sich gegenseitig geholfen.“Claudia Mayerhofer sagte auch, dass die Leute hier selbst gut organisiert seien. „Familienmitglieder oder Freunde helfen sich in so einer Lage aus, falls das jedoch nicht ausreicht, können wir auch helfen.“