Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zahnärzte: Einschränkungen immer wieder überprüfen
STUTTGART (lsw) - Die Zahnärzte im Südwesten dringen darauf, dass die Einschränkungen für ihren Berufsstand mittelfristig abgeschafft werden. „Die gemeinsam mit dem Sozialministerium beschlossenen Hinweise zur Auslegung der Corona-Verordnung helfen der Zahnärzteschaft in Baden-Württemberg in ihrem Arbeitsalltag, müssen aber immer wieder überprüft werden“, sagte Kammerpräsident Torsten Tomppert am Mittwoch in Stuttgart. Die Beschränkungen für den Berufsstand in Baden-Württemberg seien mit die strengsten unter den Bundesländern.
Das Gesundheitsministerium hatte am Gründonnerstag erlassen, dass nur Notfälle behandelt werden dürfen. Dies sei nicht abgestimmt und für die Kammer überraschend gewesen, sagte Tomppert.
In einer nach dem Protest der Zahnärzte überarbeiteten und von Ministerium und Zahnärztevertretern
Knapp die Hälfte der Intensiv-Beatmungsplätze frei
STUTTGART (lsw) - Obwohl in diesen Tagen der Höhepunkt der Corona-Krise erwartet wurde, ist knapp die Hälfte der Beatmungsplätze auf Intensivstationen in Baden-Württemberg derzeit nicht belegt. Das Land verfügt aktuell über 3140 solcher Beatmungsplätze; davon sind 1495 frei. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart am Mittwoch auf Anfrage mit. Außerhalb von Intensivstationen seien 788 weitere Beatmungsplätze vorhanden, wie zum Beispiel Beatmungsgeräte in OPs. Von diesen sind noch 684 frei, um etwa Patienten mit weniger schweren Verläufen zu behandeln.
Mehrjährige Haft für Messerstecher
ROTTWEIL (här) - Die 1. Große Strafkammer des Landgerichts Rottweil hat am Dienstag die beiden Haupttäter der Messerstecherei am 9. August 2019 vor dem Tuttlinger Rathaus zu Haftstrafen von jeweils vier Jahren und neun Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der dritte Angeklagte kam wegen Beihilfe mit einer sechsmonatigen Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, davon. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 22 und 28 Jahre alten Männer einen 29-Jährigen mit Messerstichen und Schlägen so schwer verletzten, dass er nur knapp dem Tod entkam.
Corona-Verdacht nach Tod von Erntehelfer überprüft
BAD KROZINGEN (lsw) - Nach dem Tod eines Erntehelfers in Bad Krozingen bei Freiburg durchleuchtet das zuständige Gesundheitsamt das Umfeld des Mannes. Dem „Spiegel“zufolge war der aus Rumänien stammende 57 Jahre alte Mann mit dem Coronavirus infiziert und in der vergangenen Woche in Bad Krozingen gestorben. Gesucht würden nun Personen, mit denen der Mann Kontakt hatte, sagte ein Sprecher des Gesundheitsamts am Mittwoch in Freiburg auf Anfrage. Dies sei bei Corona-Fällen übliche Praxis. Eine Ausbreitung des Coronavirus solle mit dieser Schutzmaßnahme verhindert werden. Einzelheiten zu dem Fall nannte der Behördensprecher aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht.
abgestimmten Version von Anfang der Woche heißt es, notwendige Behandlungen seien erlaubt. Bei der Kammer häufen sich nun Anfragen, was das konkret bedeutet.
Die Zahnärzte litten unter einem Rückgang des Patientenaufkommens von 50 bis 60 Prozent. Die Kammer vertritt die Interessen von 12 000 Zahnärzten im Südwesten.
Unter die notwendigen Behandlungen fällt aus Sicht des Kammerpräsidenten Tomppert auch Vorsorge. Diese stehe nicht im Widerspruch zur Verordnung des Landes. Sie sei notwendig, um Behandlungsbedarf feststellen und eventuelle Schäden verhindern zu können. Die Zahnsteinentfernung könne auch mit Handinstrumenten statt mit Ultraschall vorgenommen werden. Die Verordnung sieht vor, dass wegen Infektionsschutz bestimmte Geräte nicht benutzt werden sollen, darunter Ultraschallhandstücke und Pulverstrahlgeräte.
Nachspiel für Sonntags Frau in Affäre um Fördergeld
STUTTGART (lsw) - Die Affäre um Fördergeld für Christoph Sonntag hat nun auch ein Nachspiel für die Noch-Ehefrau des Kabarettisten. Sie hatte Sonntag vorgeworfen, die Fördermittel für ein Projekt veruntreut zu haben. Nun ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen die 31-Jährige. Zuerst hat die „Bild“Zeitung darüber berichtet. Elisabeth Sonntag wies die Vorwürfe als unzutreffend zurück. „Es besteht der Anfangsverdacht, dass die Beschuldigte sich durch Drohung mit Veröffentlichung von Umständen, die rufschädigend sein könnten, einer versuchten Erpressung strafbar gemacht haben könnte“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Dagegen bezeichnete der Anwalt von Elisabeth Sonntag das Vorgehen ihres getrennt von ihr lebenden Mannes als „abgekartetes Spiel“. Seine Mandantin habe im Streit mit ihrem Mann nie gedroht, um einen wirtschaftlichen Vorteil zu erzwingen.
Traktorfahrer fährt Blitzer um und nimmt ihn mit
LEUTKIRCH (lsw) - Ein Traktorfahrer hat in Leutkirch (Kreis Ravensburg) einen Blitzer umgefahren und kurzerhand mitgenommen. Der Mann habe die stationäre Radarfalle am späten Freitagabend mit seinem Frontlader abtransportiert, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Der Halter des Traktors sei ermittelt worden, habe den Diebstahl aber geleugnet. Daraufhin wurde das Anwesen des Mannes überwacht. „Am nächsten Morgen ist er auf die Kollegen zugegangen und hat versprochen, dass der Blitzer zurückgegeben wird.“Das sei bislang aber nicht geschehen.
Schutzausrüstung aus China soll schneller geliefert werden
STUTTGART (lsw) - Die Landesregierung will die Einfuhr von Corona-Schutzausrüstung aus China beschleunigen. „Seit dem 9. April besteht eine Luftbrücke, die wir gemeinsam für Baden-Württemberg und Sachsen eingerichtet haben“, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart mit. „Nahezu täglich kommen im Zwischenlager in Stuttgart Masken, Brillen und Schutzanzüge an.“