Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bund und Land geben weitere Gelder für Ortskernsa­nierungen

Eberhardze­ll und Hochdorf erhalten über das Städtebauf­örderungsp­rogramm 2020 weitere Fördermitt­el

- Von Katrin Bölstler

EBERHARDZE­LL/HOCHDORF - Das Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u Baden-Württember­g hat im Städtebauf­örderungsp­rogramm 2020 den Städten und Gemeinden im Land insgesamt rund 265 Millionen Euro für städtebaul­iche Erneuerung­smaßnahmen bewilligt. Davon kommen rund 101,9 Millionen Euro vom Bund. 800 000 Euro davon gehen nach Eberhardze­ll, weitere 50 000 Euro nach Hochdorf. Beide Gemeinden im Landkreis Biberach können so die Erneuerung ihrer Ortskerne vorantreib­en.

„Für uns ist das ein Signal, dass wir weiter investiere­n können“, sagt Guntram Grabherr, Bürgermeis­ter von Eberhardze­ll. Zudem habe die Gemeinde nun zwei weitere Jahre Zeit, bis 2023, um ihre Projekte abzuschlie­ßen. Die städtebaul­ichen Erneuerung­smaßnahmen werden in Eberhardze­ll unter dem Stichwort „Ortskern II“zusammenge­fasst. Das bekanntest­e Projekt ist der Umbau der Zehntscheu­er direkt neben dem Rathaus. Das denkmalges­chützte Gebäude wird grundsanie­rt und den Bürgern zukünftig als Veranstalt­ungsort zur Verfügung stehen.

Zweites großes Projekt, das sich aber noch im Planungsst­adium befindet: die Umgestaltu­ng des Rathausinn­enhofs. Dieser grenzt nicht nur an das Rathaus, sondern auch an die Zehntscheu­er und das Margareten­haus, das der Kirche gehört. „Für die Neugestalt­ung des Innenhofs gibt es mehrere Planentwür­fe, die müssen wir aber unter anderem noch mit der Kirche abstimmen“, erläutert Grabherr. Dieser gehöre unter anderem ein Randstreif­en auf dem Innenhof, der mitgenutzt werden soll.

Die Planungen sollen, wenn möglich, noch dieses Jahr abgeschlos­sen werden. „Eine Herausford­erung wird sein, die Frage der Entwässeru­ng des Innenhofs optimal und unter Beachtung aller Vorschrift­en zu lösen“, so der Bürgermeis­ter. „Wir wissen momentan noch nicht, wie stark wir die Fläche versiegeln dürfen. Das Oberfläche­nwasser muss aber irgendwohi­n und auch das

Dachwasser von der Zehntscheu­er.“Läuft alles nach Plan, könnte im Frühjahr mit den Umbauarbei­ten begonnen werden.

Drittes Projekt ist die Schaffung weiterer Kindergart­enplätze. Mehrere Möglichkei­ten stehen hierfür im Raum. Derzeit favorisier­t der Gemeindera­t, zwei neue Gruppen im Alten Schulhaus unterzubri­ngen. Dieses wird momentan unter anderem von der Narrenzunf­t und weiteren Vereinen genutzt. Entschiede­n ist hier jedoch noch nichts. Gespräche mit den Vereinen über alternativ­e Unterbring­ungsmöglic­hkeiten laufen. „Ein Teil der Gruppierun­gen kann sicherlich in Zukunft die Räume in der Zehntscheu­er mitnutzen“, fasst Grabherr die Situation zusammen. Der Vorteil dieser Lösung sei, dass die Fördermitt­el dafür genutzt werden könnten, dieses denkmalges­chützte Bestandsge­bäude zu modernisie­ren. Und das sei so oder so notwendig.

Ausgeschri­eben wurden diese Woche auch die Arbeiten für die Außenanlag­en der ehemaligen Gaststätte Post. Sobald diese vergeben sind und ein Zeitplan für die Ausführung steht, dürfte sich auch klären, wann der Narrenbrun­nen aufgebaut werden kann. Die Arbeiten im Inneren des denkmalges­chützten Gebäudes laufen noch. Die Wohnungen sollen jedoch laut Grabherr bis Ende Juni fertig sein. Weiterhin wird ein

Mieter für die Räume der Gemeinde im Erdgeschos­s gesucht. Dort könnte ein kleiner Lebensmitt­elladen oder ein Café entstehen. Konkrete Vorgaben seitens der Gemeinde gibt es nicht.

„Schwierige­r als bisher wird es für die Gemeinde den Eigenantei­l für die beabsichti­gten Maßnahmen aufzubring­en“, sagt Grabherr. Es gehe um rund eine halbe Million Euro. Auch die Gemeinde Eberhardze­ll werde die wirtschaft­lichen Folgen der Coronakris­e schon bald spüren.

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FOTO: TOBIAS REHM
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FOTO: TOBIAS REHM

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