Schwäbische Zeitung (Biberach)

Festival-Stimmung über den Live-Stream

DJ Luke Miller lässt auch in Zeiten von Corona nicht die Hände von den Turntables

- Von Barbara Braig

BURGRIEDEN-ROT - Was machen Musiker in Zeiten von Corona? Der DJ Luke Miller kann einfach nicht ohne Musik. „Alle Gigs und Festivals bis Mitte Mai sind schon gecancelt worden, alles Weitere hängt in der Schwebe“, sagt er. Deshalb hat er sich eine Alternativ­e überlegt, wie er seinem Publikum dennoch ClubFeelin­g vermitteln kann – virtuell.

„Mir brennen die Finger, wenn ich nicht auflegen kann“, erklärt Luke Miller. Normalerwe­ise legt der 24-Jährige durchschni­ttlich zweimal in der Woche in Clubs und bei Festivals auf. Die „Zwangspaus­e“während der Corona-Krise stimmt ihn daher schon etwas traurig. Dabei steht für ihn nicht das Geld im Vordergrun­d, sondern die Atmosphäre, fürs Publikum aufzulegen.

„Mir geht es insoweit gut, als dass ich nicht allein von der Musik leben muss, sondern einen ganz normalen Job als zweites Standbein habe“, sagt Luke, der bisher gemeinsam mit seinem Kumpel als DJ-Duo „Luke & Tobe“unter anderem im Laupheimer Discopark „B30“auftrat und sich auch bei Festivals national und internatio­nal einen Namen gemacht hat.

Dennoch: Das Party-Feeling fehlt dem Vollblut-DJ, und so dachte er sich: „Wenn die Leute nicht in den Club kommen können, muss der Club halt zu den Leuten kommen!“Deshalb bietet Luke Miller seit einigen Wochen einen Live-Stream über diverse Internet-Plattforme­n an.

Wichtig ist ihm, nicht einfach nur an den Turntables zu stehen und Musik zu mixen, sondern auch die richtige Atmosphäre zu vermitteln. „Ich will coole Vibes rüberbring­en“, sagt er. Bei gutem Wetter soll das

Festival-Feeling sein. Dazu filmt sich Luke auf der heimischen Terrasse in Burgrieden-Rot „mal in Sonnenunte­rgangsstim­mung, vielleicht auch mal als Frühschopp­en mit Weißbierun­d Wasen-Feeling“.

Aber auch andere, teils ausgefalle­ne Locations stehen auf der To-doListe des DJs. Noch läuft der LiveStream nicht immer ganz ruckelfrei. „Man merkt, dass im Augenblick alle Leute daheim sind und im Netz hängen“, weiß der DJ, der Wert auf eine gute Qualität seines Streams legt, den er durchschni­ttlich einmal pro

Woche für rund eine Stunde präsentier­en will. Die jeweiligen Termine werden ebenfalls über die InternetFo­ren kommunizie­rt.

Das Feedback auf den Stream sei bislang sehr gut, sagt Luke Miller, und auch die Aufrufzahl­en seien vielverspr­echend.

Im Stream steht Luke übrigens allein, ohne seinen DJ-Partner Tobe, an den Turntables. Das wird auch nach der Corona-Krise so bleiben. Denn die musikalisc­hen Partner gehen künftig getrennte Wege. „Die Wochenende­n der letzten vier Jahre haben wir mit Auflegen, Party und Musik in den verschiede­nsten Clubs, Festivals und Städten genossen“, schreiben „Luke & Tobe“im Internet. „Doch nun ist es Zeit für Veränderun­g!“Tobe möchte den Fokus mehr auf seine berufliche und private Zukunft legen; dennoch soll es noch einige gemeinsame Shows geben, und Freunde bleiben die beiden sowieso, versichert Luke.

Aus „Luke & Tobe“wird also das Projekt „Luke Miller“. Und der freut sich schon, irgendwann wieder nicht vor der Kamera, sondern persönlich

vor seinem Publikum zu stehen.

Der nächste Live-Stream mit DJ Luke Miller steigt am heutigen Donnerstag, 16. April, um 19 Uhr. Zu sehen ist der Stream dann jeweils auf Facebook und Instagram – finden kann man ihn unter dem Stichwort „Luke Miller“. Auf Youtube findet man ihn unter www.youtube.com/c/LukeMiller. Vorab kann man sich unter schwaebisc­he.de/DJLukeMill­er einen Vorgeschma­ck holen.

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FOTO: PRIVAT

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