Schwäbische Zeitung (Biberach)
Trockenheit macht Landwirten im Südwesten Sorgen
STUTTGART/FREIBURG (lsw) – Ausbleibender Regen macht den Landwirten in Baden-Württemberg Sorgen und führt zu erhöhter Waldbrandgefahr. Bereits 163 Sonnenstunden gab es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Donnerstag bislang im April in Stuttgart. Zuletzt geregnet habe es in der Landeshauptstadt vor mehr als drei Wochen. Am Wochenende seien zwar örtlich kleinere Schauer zu erwarten, die Trockenheit im Land könnten diese jedoch nicht aufwiegen, sagte ein Meteorologe.
Gerade im Frühjahr seien die Waldböden von abgestorbener Bodenvegetation aus dem Vorjahr bedeckt, die leicht brenne, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Für Freiburg, Mühlacker (Enzkreis), Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) und Sigmaringen-Laiz gelte an diesem Donnerstag die zweithöchste Gefahrenstufe (Stufe 4 von 5), teilte der DWD mit. Auch die Stadt Baden-Baden schätzt das Brandrisiko für ihren Stadtwald als erhöht ein.
Polizei löst Trauerfeier in Heilbronn auf
HEILBRONN (AFP) - Im badenwürttembergischen Heilbronn ist die Polizei gegen rund 200 Teilnehmer einer Trauerfeier an einem Friedhof vorgegangen. Die Menschen hätten sich zu einer Predigt und einem gemeinsamen Gebet vor dem Eingang versammelt und dabei die in der Corona-Krise geltenden Abstandsregeln nicht eingehalten, teilten die Beamten am Donnerstag mit. Einsatzkräfte hätten daraufhin die Personalien der Teilnehmer aufgenommen. Die Beerdigung sei danach in kleinem Kreis erfolgt. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um die Trauerfeier für einen 36-Jährigen, dessen Familie zuvor über die sozialen Medien öffentlich zur Teilnahme aufgerufen hatte. Nach Rücksprache mit der Polizei nahm die Familie die Einladung zwar ebenfalls im Vorfeld wieder zurück, trotzdem erschienen am Mittwochvormittag etwa 200 Menschen. Zahlreiche Beamte waren vor Ort. Die Teilnehmer der Trauerfeier erhielten Anzeigen. Entsprechende Ermittlungen liefen.
Weiterer Corona-Fall auf Spargelhof
BAD KROZINGEN (lsw) - Nach dem Tod eines mit dem Coronavirus infizierten Erntehelfers in Bad Krozingen bei Freiburg haben die Behörden das nähere Umfeld des Mannes unter Überwachung gestellt. Bei ersten Untersuchungen sei bei einer weiteren Person eine Corona-Infektion festgestellt worden, teilte das Gesundheitsamt am Donnerstag in Freiburg mit. Die Ehefrau des Mannes zeige dagegen keine Symptome. Alle Menschen, die zu dem Mann Kontakt hatten, seien isoliert worden und würden durch das Gesundheitsamt überwacht. Der aus Rumänien stammende 57-Jährige war in der vergangenen Woche in Bad Krozingen gestorben. Den Angaben zufolge war der Mann am 20. März nach Deutschland gereist und auf einem Spargelhof in Bad Krozingen als Erntehelfer tätig. Wann und wo er sich infiziert habe, sei unklar. Der landwirtschaftliche Betrieb habe die Vorgaben zur Beschäftigung von Erntehelfern eingehalten, teilte das Landratsamt mit.
In tieferen Bodenschichten seien wegen des feuchten Winters zwar noch Wasserreserven vorhanden, doch auch diese würden bereits deutlich beansprucht, teilte das Ministerium für Ländlichen Raum mit. „Wir sind noch nicht in Panik, aber Regen wird benötigt“, sagte die Sprecherin des Landesbauernverbandes, Ariane Amstutz.
Die Ackerbaukulturen seien gut aus dem Winter gekommen und die Aussaatbedingungen in Ordnung gewesen, doch Acker und Grünflächen seien oberflächlich ausgetrocknet. „Wir brauchen dringend einen ergiebigen Landregen“, sagte Amstutz. Die kommenden zwei Wochen seien entscheidend.
FDP-Politikerin Skudelny wird erneut bedroht
STUTTGART (lsw) - Wegen massiver Drohungen gegen die FDPBundestagsabgeordnete Judith Skudelny ermittelt das baden-württembergische Landeskriminalamt. Details wollte ein Sprecher der Behörde in Stuttgart am Donnerstag nicht nennen. Vor wenigen Tagen hatte Skudelny, die auch Landesgeneralsekretärin der FDP ist, einen zweiten Drohbrief mit einem Messer darin erhalten. Darüber hatte zuerst die „Bild“-Zeitung berichtet.
Verkehrsminister fordern Hilfe für Nahverkehr
DÜSSELDORF/STUTTGART (dpa) Angesichts der Corona-Krise haben die Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg eine stärkere Unterstützung des öffentlichen Nahverkehrs gefordert. Die öffentliche Förderung insbesondere für kommunale Betriebe von Bussen und Straßenbahnen müsse ausgeweitet werden, forderten die Ressortchefs Hendrik Wüst (CDU, NRW) und Winfried Hermann (Grüne, Baden-Württemberg) in einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Wegen der Corona-Krise seien im März rund 80 Prozent weniger Fahrgäste unterwegs gewesen, auch künftig sei kaum Besserung in Sicht.
Luchs „Toni“streift durch Schwarzwald
STUTTGART (lsw) - Ausgestattet mit einem Sender streift ein seltener und scheuer Luchs derzeit durch den Nordschwarzwald. Es gelinge nicht oft, ein in freier Wildbahn lebendes Exemplar zu fangen, mit einem Halsbandsender auszustatten und wieder laufen zu lassen, teilte das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Dem Luchs aus der Nähe von Gernsbach (Kreis Rastatt) haben die Experten den Namen „Toni“gegeben.