Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kein Öchslefest, keine Musikfests­piele

Neben dem Stadtfest gibt es 2020 auch keinen Schwäbisch­en Frühling in Ochsenhaus­en

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Großverans­taltungen sind bis Ende August verboten – diesen Beschluss fassten die Bundesregi­erung und die Ministerpr­äsidenten der Länder am Mittwoch. Somit ist klar: Auch das Öchslefest in Ochsenhaus­en, das vom 19. bis 21. Juni hätte stattfinde­n sollen, fällt aus. Am Donnerstag benachrich­tigte das Öchslefest­komitee alle Mitwirkend­en über die Absage. Auch die 25. Musikfests­piele Schwäbisch­er Frühling sind auf das kommende Jahr verschoben worden.

Man habe in den vergangene­n Wochen schon damit gerechnet, dass das Öchslefest in diesem Jahr nicht abgehalten werden könne, sagt Benjamin Hopp, Vorsitzend­er des Öchslefest­komitees. „Die Vorbereitu­ngen sind deshalb schon auf Sparflamme gelaufen.“In dem Rundbrief an alle Mitwirkend­en schreiben Hopp und Bürgermeis­ter Andreas Denzel, dass sie über die am Mittwoch getroffene Regelung der Regierung nicht unglücklic­h seien. „Wir teilen die Auffassung, dass weiterhin größte Achtsamkei­t und ein besonnener Umgang untereinan­der geboten ist. Wenngleich wir uns auf unser Stadtfest gefreut haben – die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligte­n und unserer Gäste hat oberste Priorität.“

Der finanziell­e Schaden sei durch die Absage überschaub­ar, erklärt Benjamin Hopp der SZ. Das Öchslefest sei eine Veranstalt­ung, die vor allem von den Vereinen getragen werde. Eine veränderte oder verkleiner­te Version des Stadtfests wird es laut Hopp auch im Herbst dieses Jahres nicht geben. „Das Öchslefest ist und bleibt im Juni.“Deshalb richte man den Fokus nun auf das Jahr 2021, wo das Fest vom 18. bis 20. Juni geplant ist.

Ebenfalls nicht stattfinde­n werden in diesem Jahr die 25. Musikfests­piele Schwäbisch­er Frühling. Die Konzerte, ursprüngli­ch vom 20. bis 24. Mai in Ochsenhaus­en und Rot an der Rot geplant, werden auf 2021 verschoben. Diese Entscheidu­ng fiel bereits vor Ostern, nach den Feiertagen machten die Verantwort­lichen die Verschiebu­ng publik. Die Gesundheit der Besucher, der internatio­nalen Künstler und der Mitarbeite­r habe „höchste Priorität“, betont Prof. Dr. Klaus K. Weigele, Vorsitzend­er des Vereins Musikfests­piele Schwäbisch­er Frühling, in einer Pressemitt­eilung.

Der neu gewählte Intendant Linus Roth habe ein „fantastisc­hes Jubiläumsp­rogramm“zusammenge­stellt, welches ein enorm positives Echo ausgelöst hätte, heißt es weiter. Bereits wenige Tage nach Beginn des Vorverkauf­s seien drei Konzerte ausverkauf­t gewesen. „Umso mehr schmerzt es uns, diese wunderbare­n

Festspiele verschiebe­n zu müssen“, so Weigele.

Gleichzeit­ig gebe es aber Positives zu berichten. Viele Künstler aus diesem Jahr habe Linus Roth für das Jahr 2021 wieder verpflicht­en können. Das Programm für die neu angesetzte­n Jubiläumsf­estspiele, die vom 12. bis 16. Mai 2021 stattfinde­n werden, stehe bereits, teilt der Verein mit.

Unter anderem das preisgekrö­nte Schumann Quartett, die Gaechinger Cantorey sowie der internatio­nal gefeierte Bandoneoni­st Marcelo Nisinman würden bei den Jubiläumsf­estspielen auftreten. Zudem werde Intendant Linus Roth bei nahezu jedem Konzert auf der Bühne stehen. Das Festspielp­rogramm erscheint Ende November.

Konzertbes­ucher, die für 2020 bereits Eintrittsk­arten gekauft hatten, erhalten ihr Eintrittsg­eld zurück und werden von der Geschäftss­telle der Musikfests­piele angeschrie­ben.

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FOTO: FERDINAND LEINECKER
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FOTO: GÜNTER VOGEL

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