Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neues aus dem Heimbüro

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Mit der – na, Sie wissen schon was – hat sich die Kultur des sogenannte­n Homeoffice dramatisch verändert. Galt diese Form des Arbeitens bis vor der – na, Sie wissen schon was – als Tabu, weil die Heimbüros naturgemäß jenseits des Chef-Radars operieren, stellen viele Vorgesetzt­e heute fest, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn das bisweilen nervtötend­e Personal nicht dauernd am Arbeitspla­tz herumlunge­rt und ständig die Kaffeemasc­hine blockiert.

Natürlich gibt es geeigneter­e und weniger geeignete Berufsbild­er für die Heimarbeit. Während ein staatlich geprüfter Straßenbau­er von zu Hause aus bestimmte Aufgaben nicht so gut erledigen kann, ändert sich zum Beispiel für den Schriftste­ller fast gar nichts. Lehrer funken augenblick­lich den Lernstoff über elektronis­che Kanäle zu ihren Schülern. Welchen Aufwand sie dabei betreiben müssen, hängt von der jeweiligen Fächerkomb­ination ab.

Gut haben es wie immer die klassische­n Mathe-Sport-Lehrkörper. Bei den mathematis­chen Gesetzmäßi­gkeiten hat sich in den letzten paar Tausend Jahren nicht allzu viel getan, sodass manche Lehrkraft noch mit Tageslicht­projektore­nfolien aus den Zeiten des Pythagoras arbeiten kann. Folien lassen sich prima kopieren und dann auch per E-Mail verschicke­n. Achtgeben muss der MatheSport-Lehrer nur in Sachen Körperzust­and. Um seinem Beruf einigermaß­en glaubhaft nachgehen zu können, darf sein Bauchumfan­g U = d * π nicht größer als – seien wir mal sehr großzügig – die Quadratwur­zel aus der Summe der Anzahl seiner Schüler sein. (nyf)

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ??
FOTO: IMAGO IMAGES

Newspapers in German

Newspapers from Germany