Schwäbische Zeitung (Biberach)

Friseure an die Schere

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Von diesem Montag an dürfen Deutschlan­ds Haarartist­en (m/w/d) sich wieder an den Frisuren ihrer Kundschaft zu schaffen machen. Es ist uns in den vergangene­n sechs friseurlos­en Wochen Diverses aufgefalle­n. Erstens: Obwohl uns eine Blockwartm­entalität fremd ist, möchten wir ein paar offensicht­liche Verstöße gegen das Haarkünstl­erkontaktv­erbot anprangern. Wir beginnen mit der Bundeskanz­lerin. Kommt Frau Merkel etwa daher, als habe ihre Frisur anderthalb Monate lang keinen Dompteur mehr getroffen? Mitnichten. Sie sieht aus wie immer. Falls also nicht der häusliche Ehemann zur Tat geschritte­n ist, was uns unwahrsche­inlich deucht, dann hat sich illegalerw­eise irgendeine Fachkraft (m/w/d) mit der Kanzlerinf­risur beschäftig­t. Von einer Anzeige wollen wir absehen, weil dieser Schopf systemrele­vant ist. Kandidat Nummer Zwei wäre der Herr Außenminis­ter Maas. Sein Frisürlein kommt so akkurat geschleckt-geschniege­lt daher wie eh und je. Wir müssen daher ebenfalls verbotene Aktivitäte­n unterstell­en.

Zweitens: Ein vorbildlic­hes Verhalten können wir Finanzmini­ster

Scholz attestiere­n. Der hat selber am spärlichen Rest seiner Haare rumgeschni­pselt, was deutlich erkennbar ist. Von heute an kann er seinem Friseur wieder den Finderlohn zahlen. Drittens: Mit reichlich Haaren ist der Grüne Anton Hofreiter gesegnet. Weil er aber keine Frisur hat, braucht er auch keinen Friseur. Viertens: Der Virologe Christian Drosten und der Briten-Premier Boris Johnson teilen sich offensicht­lich denselben Friseur. Aber niemand weiß, was der vor der Arbeit raucht oder trinkt. (vp)

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FOTO: AFP

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