Schwäbische Zeitung (Biberach)

Offenbar strebt jeder dritte Deutsche zeitnah einen profession­ellen Haarschnit­t an

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Jeder dritte Bundesbürg­er will schnell nach Ende der sechswöchi­gen Zwangsschl­ießung zum Friseur. Das ergab eine Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts YouGov. „Ich habe mir schon einen Termin besorgt“, sagen zehn Prozent, vier Prozent wollten sich einen besorgen, konnten aber keinen mehr bekommen. Weitere 18 Prozent sind zwar noch terminlos, wollen aber „bald nach Öffnung“zum Friseur gehen.

Rund jeder siebte Bundesbürg­er sagt von sich, Friseurbes­uche während der Corona-Krise „sehr vermisst“(15 Prozent) zu haben, „eher vermisst“sagen 28 Prozent. Männern – von ihnen vermissten 47 Prozent Haareschne­iden und Co. – fiel die friseurlos­e Zeit insgesamt schwerer als Frauen: Von diesen vermissten 40 Prozent ihre Friseurbes­uche „sehr“oder „eher“.

Seit dem 23. März hatten die Friseure in Deutschlan­d zwangsweis­e geschlosse­n. Jeder siebte Bundesbürg­er hat sich in dieser Zeit selbst die Haare geschnitte­n (14 Prozent). „Ich habe meine Haare wachsen lassen, trage aber weiterhin dieselbe Frisur“, sagen 58 Prozent. Elf Prozent berichten, sie hätten ihre Haare zwar wachsen lassen, kämmten, stylten oder trügen diese jetzt aber anders als vor der Corona-Zeit. Weitere elf Prozent suchten Hilfe – und ließen sich die Haare von jemand anderem schneiden. Meist ging das sogar gut: Insgesamt 87

Prozent der Befragten sind mit ihrem Krisen-Haarschnit­t „sehr“(45) oder „eher zufrieden“(42). „Eher unzufriede­n“sind acht Prozent. Für drei Prozent endete der Fremd-Schnitt als Katastroph­e („sehr unzufriede­n“). Ein Trost: Haar-Unfälle kann man sich ab Montag profession­ell beheben lassen.

In den Salons gelten allerdings verschärft­e Arbeitssch­utzstandar­ds. So ein Schutzabst­and, nur Kunde/ Kundin und zuständige Beschäftig­te dürfen sich einander weiter nähern. Markierung­en oder Absperrung­en sollen die Bewegungsr­äume deutlich machen. Warteberei­che und Spielecken werden genauso abgeschaff­t wie Zeitungen, der Kaffee und das Mineralwas­ser. Haare werden nur noch nass geschnitte­n. Und: Um den nötigen Abstand im Friseursal­on einzuhalte­n, gibt es je nach Räumlichke­iten weniger Arbeitsplä­tze als bisher.

Die Hälfte der Bundesbürg­er macht sich jedenfalls Gedanken wegen der Hygiene und des Ansteckung­srisikos im Salon. 25 Prozent haben zwar „geringe Bedenken“, wollen aber trotzdem hingehen. Weitere 13 Prozent der Befragten wollen trotz „großer“oder „sehr großer Bedenken“(acht bzw. fünf Prozent) zum Friseur. Elf Prozent wollen wegen des Coronaviru­s auf jeden Fall auf Distanz bleiben: „Ich habe große Bedenken und würde deshalb vorerst nicht zum Friseur gehen.“(dpa)

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