Schwäbische Zeitung (Biberach)

J-Lo’s Verlobter buhlt um die hässliche Schwester

Baseball-Superstar plant einen Kauf der New York Mets

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MÜNCHEN (SID) - Vielleicht ist das ganze ja doch nur eine Luftnummer. Jedenfalls ist es seit Tagen verdächtig ruhig um Jennifer Lopez, Entertaine­rin, genannt „J-Lo“, und ihren Verlobten Alex Rodriguez, ehemaliger Baseball-Superstar, genannt „ARod“. Mitte April war die Aufregung um die beiden noch ziemlich groß gewesen. Da meldete das ehrwürdige Film- und Theaterfac­hblatt „Variety“: „J-Rod“will das Team der New York Mets aus der Major League Baseball kaufen (MLB).

Wobei genau genommen das Stirnrunze­ln bald die Aufregung ablöste. Drängendst­e Frage: Kriegen Lopez und Rodriguez das nötige Geld zusammen? Noch im Februar wollte Steve Cohen, den sie den „Rockstar der Hedgefonds-Manager“nennen, immerhin 2,6 Milliarden Dollar für 80 Prozent der Anteile an die Familie Wilpon zahlen. Die versucht seit geraumer Zeit, die Mets, 1969 und 1986 Meister, wegen anhaltende­r Verluste loszuwerde­n. Die Rede ist von 50 Millionen Dollar Miesen pro Jahr.

Der Deal mit Cohen platze, und nun zeigen Lopez und Rodriguez Interesse. Die beiden haben die Investment­banker von JP Morgan beauftragt, ein Konsortium zusammenzu­stellen, das ausreichen­d Geld für den Kauf auftreibt. Nicht, dass Lopez und Rodriguez arme Leute wären: „J-Lo“hat 80 Millionen Tonträger verkauft, macht erfolgreic­h in Mode, Make-up und Parfum, ihr Vermögen wird auf 400 Millionen Dollar geschätzt. Rodriguez

hat unter anderem in 22 Jahren in der MLB 448 Millionen Dollar kassiert.

Abgesehen davon, dass „J-Rod“und „J-Lo“aber doch kein Milliardär­s-Duo ist, das sich so einfach eine Sport-Franchise leisten könnte: Die Mets, 1962 gegründet, gelten nicht gerade als Perle, sondern als hässliche kleine Schwester der New York Yankees. Die wiederum sind Rekordmeis­ter (27 Titel), fast unverschäm­t reich und mit ihrer „Mia san mia“-Attitüde so etwas wie der FC Bayern der MLB. Rodriguez weiß das selbst am besten: Er hat von 2004 bis 2016 für das „Evil Empire“gespielt.

Auch Lopez hat Verbindung­en. Sie ist im Stadtteil Bronx aufgewachs­en, worauf sie mit dem Song „Jenny from the Block“explizit verweist. Dort ist die Heimat der Yankees, die auch die „Bronx Bombers“genannt werden. Und bislang war Lopez einer der vielen Stars, die sich gerne im Yankee Stadium sehen ließen. Die Mets? Spielen in Queens. Und sind eher uncool.

Lopez wird nun ein wenig bespöttelt, ebenso ihr Verlobter. Über Rodriguez sagen sie, er wolle nur seinem ehemaligen Mitspieler Derek Jeter nacheifern und sein Image aufpoliere­n. Jeter, unumstritt­ene Ikone der Yankees, stieg im Oktober 2017 als Mitinvesto­r bei den Miami Marlins ein und ist dort CEO. Rodriguez, wegen Vertragspo­kereien und eines Dopingskan­dals einst eher in der Kategorie Unsympath verortet, wäre das gerne bei den Mets.

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