Schwäbische Zeitung (Biberach)

Firma Gerster steigt in Maskenprod­uktion ein

Das Biberacher Textil-Unternehme­n stellt täglich 7000 Masken her – Werksverka­uf startet am Dienstag, 5. Mai

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Es muss doch möglich sein, eine Schutzmask­e komplett maschinell zu erstellen – das dachten sich Martin Gerster, Geschäftsf­ührer des Biberacher Textil-Unternehme­ns Gustav Gerster und Produktion­sleiter Markus Janßen. Innerhalb weniger Stunden wurde die Idee in die Tat umgesetzt und nach einer Woche tüfteln kam die erste Maske aus der Maschine.

„Es ist uns nicht gelungen, die gewebten und gewirkten Masken zu 100 Prozent maschinell zu erstellen“, sagt Martin Gerster. „Zu 90 beziehungs­weise 95 Prozent haben wir es allerdings geschafft. Der letzte Konfektion­sschritt dauert dann nur noch rund 40 Sekunden.“In diesem letzten Schritt müssen nur etwas Stoff umgeschlag­en und zwei kurze Nähte genäht werden.

Bisher hat die Firma Gerster ihre Masken an Großkunden wie beispielsw­eise die Stadt Biberach, den Landkreis und verschiede­ne Industrieb­etriebe verkauft, jetzt startet der Werksverka­uf in der Memminger Straße für alle interessie­rten Kunden. „Wir hatten in den vergangene­n Wochen viele Anrufe von Bürgern, die in kleinen Mengen einkaufen wollten“, sagt Martin Gerster. „Ab Dienstag ist das bei uns möglich.“Der Fabrikverk­auf auf dem Werksgelän­de beginnt am 5. Mai, geöffnet hat der Laden immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr. Rund 7000 Masken stellt Gerster aktuell täglich im Werk in Biberach her, im Firmenwerk in Polen können täglich nochmals ein paar Tausend Masken produziert werden. „Noch vor drei Wochen hätte keiner gedacht, dass wir mal so groß in die Maskenprod­uktion einsteigen“, sagt der Geschäftsf­ührer. Vor allem auch für die Mitarbeite­r ist das eine Erleichter­ung. „Wir haben es geschafft, einige Mitarbeite­r wieder aus der Kurzarbeit zurückzuho­len, leider nicht alle.“

Die Masken gibt es in verschiede­nen Farben und zwei Versionen. Die

Kunden können sich zwischen einer gewebten und einer gewirkten Maske entscheide­n. Für Kinder gibt es auch eine kleinere Ausführung. Sechs Maschinen sind Tag und Nacht im Einsatz, um die Maskenrohl­inge herzustell­en. Bisher gibt es die Masken in weiß, dunkelblau, schwarz und grau. Grüne und rote Masken sollen folgen. „Wir haben auch schon ein paar Anfragen von Firmen, die die Masken in ihrer Firmenfarb­e haben wollen.“Für die Masken und den Produktion­sprozess hat die Firma Gerster bereits jeweils ein Patent angemeldet: „Wir werden die Produktion auf jeden Fall weiterentw­ickeln“, sagt Martin Gerster. „Unser nächstes Ziel ist es, den letzten noch notwendige­n Konfektion­sschritt ebenfalls zu automatisi­eren und eine medizinisc­he Zertifizie­rung anzustrebe­n.“

Die Firma Gustav Gerster hat ihren Sitz an der Memminger Straße 18 in Biberach. Die Masken sind ab 5. Mai im Fabrikverk­auf erhältlich. 50 Cent pro Maske spendet Gerster an die Biberacher Initiative „Support your locals“, insbesonde­re für die Gastronome­n. Weitere Infos für gewerblich­e Kunden gibt es per E-Mail an: christian.schwarzkop­f@ gerster.com

Online können die Masken bestellt werden unter: www.mein-gardinensh­op.de

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FOTO: TANJA BOSCH
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FOTO: GUSTAV GERSTER GMBH

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