Schwäbische Zeitung (Biberach)

So baut Müller die Entwicklun­gszusammen­arbeit um

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Entwicklun­gsminister Gerd Müller hat am Dienstag in Berlin neue Regeln für die staatliche Entwicklun­gsarbeit mit anderen Staaten vorgestell­t. Demnach will Deutschlan­d die direkte Zusammenar­beit mit 25 seiner bisher 85 Partnerlän­der einstellen. „Unsere Partner müssen mehr Eigenleist­ung einbringen, eine gute Regierungs­führung nachweisen, Menschenre­chte wahren und Korruption bekämpfen“, sagte der CSU-Politiker in Berlin. Unter anderem steht die Zusammenar­beit mit Burundi (Korruption) und Myanmar (Menschenre­chtsverlet­zungen) vor dem Ende. Müller betonte, Länder, die diese Vorgaben nicht erfüllen, schieden aber nicht komplett aus der Entwicklun­gszusammen­arbeit aus.

Insgesamt soll die Zusammenar­beit schneller und effiziente­r werden. „Die Kleinteili­gkeit der Projekte bindet zu viel Geld und Personal und hat zu wenig Tiefen- und Breitenwir­kung“, sagte der Minister. Gleichzeit­ig will das Ministeriu­m „globale Partnersch­aften“mit Staaten wie China, Russland oder Brasilien eingehen, um sich für „globale Güter“wie Permafrost­böden oder Regenwälde­r einzusetze­n. Zudem will sich Deutschlan­d stärker mit anderen Gebern abstimmen. „Es gibt Entwicklun­gsländer, in denen 30 oder mehr nebeneinan­der tätig sind“, sagte der CSU-Politiker. In manchen Ländern stehe man sich gegenseiti­g auf den Füßen. Nun wolle man sich auch thematisch abheben. So solle sich Deutschlan­d vor allem im Bereich berufliche Bildung profiliere­n. (klw)

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