„Zynisch und unangemessen“

Zum Bericht „Lasst uns wieder frei“über die Demonstration auf dem Marktplatz in der SZ vom 4. Mai erreichten uns folgende Leserbriefe: „Kein Maulkorb für die Demokratie?“Ja, es ist in der Tat aktuell für uns nicht ganz einfach in diesen Corona-Zeiten. Besonders für viele unserer Mitbürger, die aktuell in unseren Krankenhäusern, Senioren- und Pflegeheimen, ob als Patienten, Bewohner oder im Einsatz als Mediziner und Pflegepersonal, betroffen sind. Oder generell für all diejenigen unter uns, die sich im solidarischen Einsatz weit über ihre physischen und psychischen Kräfte hinaus in vielen Bereichen fürs Allgemeinwohl und die Schwachen in unserer Gesellschaft einsetzen.

Und natürlich dürfen wir uns dabei auch die Frage stellen, ob die von unserer Regierung getroffenen Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 (und übrigens auch anderer Regierungen von aktuell weltweit mehr als 1,5 Milliarden betroffener Menschen) im Verhältnis zu den negativen, wirtschaftlichen Auswirkungen und den damit verbundenen menschlichen Schicksalen stehen.

Wie zynisch und unangemessen klingt dabei aber in diesem Zusammenhang die Forderung einiger Demonstranten ( besser „Ich-AGs“) vom vergangenen Samstag auf dem Biberacher Marktplatz nach „Masken, nein danke“, „Ich möchte wieder in den Urlaub“und „Lasst uns wieder frei“und der Forderung „Kein Maulkorb für die

Büchereien

Kath. öffentliche Bücherei,

15.45-17 Uhr

Biberach

Kreismedienzentrum, Rollinstr. 9, 07351/526264, 7-17 Uhr Kreisberufsschulzentrum, Leipzigstr. 11, Bibliothek/Mediothek: 8-13 Uhr Stadtbücherei Medien- und Informationszentrum mit Artothek, Viehmarktstr. 8, 07351/51498, 10-19 Uhr

Erolzheim

Bücherei, Marktplatz, 17-19 Uhr Kirchberg an der Iller Gemeindebücherei, Bei der Kirche 2, 16-18.30 Uhr

Kirchdorf an der Iller

Schul- und Gemeindebücherei, Hauptstr. 49, 16-18.30 Uhr Ochsenhausen

Bücherei St. Georg,

16.30-18.30 Uhr

07352/939284,

Rot an der Rot

Kath. öffentliche Bücherei St. Verena, Klosterhof 14, 08395/9589891, 15.3017.30 Uhr

Steinhausen an der Rottum Bücherei, 15-17 Uhr

Demokratie“. Ach ja, und wie es tatsächlich um die Demokratiefähigkeit und Toleranz eines Teils dieser offensichtlich Benachteiligten steht, konnte man an den teilweise heftigen Beschimpfungen gegenüber einem Gegendemonstranten erkennen.

Hat uns nach unserer Geburt im – Gott sei Dank – reichen und sozial abgesicherten Deutschland denn irgendjemand die Garantie dafür gegeben, dass unser Leben immer so uneingeschränkt verläuft, wie wir es gerne hätten? Ach ja, und was können wir in diesem Zusammenhang von unseren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern lernen, die dieses Land in harten Nachkriegsjahren ohne Wenn und Aber auch für uns alle wieder aufgebaut haben? Die Tugenden lauten Disziplin, Solidarität und vor allem Verzicht. Allein schon deshalb gilt es, diese Generation vor den teilweise schlimmen Auswirkungen des Covid-19 zu schützen.

Stefan Ascher, Biberach