Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Kein Wort des Bedauerns“
„Die Gedanken sind frei …“Dieser Text/dieses Lied wurde von Hoffmann von Fallersleben (Dichter des Deutschlandlieds) erst breit bekannt und z. B. von Sophie Scholl ihrem in einem NS-Gefängnis einsitzenden Vater abends mit der Blockflöte vor dessen Gefängnismauer vorgespielt. Es diente immer als Lied bei politischer Unterdrückung als Ausdruck der Sehnsucht nach Freiheit. Dieses Lied jetzt bei einer Demonstration gegen Maskenpflicht und Corona-Regeln zu singen, ist völlig daneben und höchst unangemessen. Eine namentlich erwähnte Demonstrantin, die ein Plakat mit der Aufschrift „Lasst uns wieder frei!“hochhielt, meinte, dass sie und ihre Kinder „eingesperrt“seien und äußert damit „Fake News“à la Trump. Wer ist denn eingesperrt? Und der Initiator der Demonstration, dessen Partnerin und Mitinitiatorin namentlich nicht in Erscheinung treten will (warum eigentlich nicht?) äußert Meinungen von längst widerlegten wissenschaftlichen Außenseitern aus den sogenannten sozialen Medien und will als Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie alles „Aussitzen“à la Kohl, was diesen seinen Job kostete.
Bedenklich und geradezu „erhellend“ist, dass die Demonstrationsbeiträge kein Wort des Bedauerns für die an Corona Erkrankten und Gestorbenen und auch kein Wort der Anteilnahme für die Angehörigen der Verstorbenen enthielten. Emotions- und herzlos. Und auch kein Wort des Dankes und der Anerkennung für Ärzte, Pflegepersonal, Altenpfleger, Polizei, Feuerwehr u. a., die ihre Gesundheit und ihr Leben bei der Rettung und Betreuung von Erkrankten aufs Spiel setzen. Kein Wort auch darüber, dass Deutschland wegen seiner Maßnahmen aus dem gesamten Ausland, in dem oft weitaus strengere Beschränkungen gelten, Bewunderung und Anerkennung für seinen Kurs entgegengebracht wird.
Wir leben in einem Rechtsstaat mit funktionierender Opposition und an der Verfassung orientierter Gerichte und Obergerichte. In dieser Verfassung ist auch das Demonstrationsrecht enthalten, an dem sich die Verfassungsgerichte orientieren und auch schon, das Demonstrationsrecht zu sehr einschränkende, politische Anordnungen „kassiert“haben.
Dr. Hans-Otto Dumke, Biberach
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nachdem die Argumente zu diesem Thema inzwischen mehrfach genannt wurden und sich die Leserbriefe inhaltlich zunehmend wiederholen, beenden wir die Leserbriefdebatte dazu in der morgigen Ausgabe. Ihre Redaktion
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