Schwäbische Zeitung (Biberach)
Die Alte Schule wird zum Kindergarten umgebaut
Eberhardzeller Gemeinderat entscheidet sich mit großer Mehrheit für diese Variante
EBERHARDZELL - In der sogenannten Alten Schule in Eberhardzell wird ein zweigruppiger Kindergarten eingerichtet. Der Gemeinderat entschied sich bei seiner Sitzung am Montagabend mit großer Mehrheit für diesen Standort und für das Zweigruppen-Modell.
Das Dietenheimer Architektenbüro Bauke und Hübner wurde mit der Ausarbeitung und Einreichung des Baugesuchs beauftragt. Mit dem Bau soll dann begonnen werden, wenn der Gemeinderat unter Beachtung der Haushaltslage grünes Licht gibt. Die Kosten für den Umbau sind mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt, davon sollen rund 800 000 Euro durch Zuschüsse gedeckt werden. Narrenzunft und Landjugend, die das Gebäude im Obergeschoss aktuell nutzen, müssen jetzt ausziehen.
Wie bereits bekannt und wie
Hauptamtsleiterin Christine Haug bei der Sitzung nochmals ausführte, steuert Eberhardzell auf einen Engpass bei den Kinderbetreuungsplätzen zu. Die Gemeinde will und muss deshalb eine zusätzliche Kindergartengruppe einrichten. Die soll nach den jetzigen Planungen – zunächst als Übergangslösung im Kinderhaus, später dann nach dem aktuellen Beschluss in der Alten Schule untergebracht werden.
Nach Angaben der Hauptamtsleiterin reichen nach dem heutigen Anmeldestand ab Februar 2021 die Kindergartenplätze im Kinderhaus in Eberhardzell nicht mehr aus. Fünf Monate später würden im Hauptort mindestens 13 Plätze fehlen. Ebenfalls voll besetzt ist der Kindergarten im Teilort Oberessendorf. In Füramoos sind derzeit noch sieben Plätze frei. Diese Plätze könnten dann bei Bedarf von Kindern aus Eberhardzell belegt werden.
Dennoch fehlen insgesamt laut Christine Haug im Juli 2021 mindestens sechs Plätze. Zusätzlich geht die Eberhardzeller Verwaltung davon aus, dass durch das Baugebiet Adler die Nachfrage nach Kindergartenplätzen in Eberhardzell selbst weiter steigen wird.
Mit dieser Entscheidung geht auch die Ablehnung der Eberhardzeller Narrenzunft einher, die den Antrag gestellt hatte, das gut 100 Jahre alte Gebäude ausschließlich für Vereinszwecke nutzen zu wollen. Zudem sind auch die Alternativstandorte in der Grundschule und ein Neubau auf einem örtlichen Parkplatz an der Schulstraße vom Tisch.
Die Planung von Architekt Dirk Hübner in der Sitzung sieht zwei Gruppen, verteilt auf zwei Stockwerken, vor. Für Mal- und Werkräume wäre nur im Dachgeschoss Platz. Soll dieses mitgenutzt werden, müssen laut Architekt noch Statik- und Brandschutzuntersuchungen erfolgen. Als Vorteile des Standorts nannte Hübner die zentrale Lage, die Nähe zum Kinderhaus, ausreichende Parkmöglichkeiten und die Tatsache, dass ein vorhandenes Gebäude umgenutzt wird. Als Nachteile sah er, dass die Außenspielfläche nur 540 statt der geforderten 600 Quadratmeter aufweist, dass die Gruppenräume auf zwei Geschosse verteilt sind, ein Bewegungsraum fehlt und das Haus nicht barrierefrei ist.
„Mit dieser Lösung können wir sehr gut leben“, sagte Bürgermeister Guntram Grabherr. Man erhalte ein historisches Gebäude und biete zwei weiteren Kindergartengruppen im Hauptort einen idealen Standort, den man sowieso hätte sanieren müssen, wenn man ihn erhalten wolle. Zudem bekomme man noch mehr als ein Drittel an Zuschüssen. Dies müsse man als Gemeinde nutzen.