Schwäbische Zeitung (Biberach)

Die Alte Schule wird zum Kindergart­en umgebaut

Eberhardze­ller Gemeindera­t entscheide­t sich mit großer Mehrheit für diese Variante

- Von Michael Mader

EBERHARDZE­LL - In der sogenannte­n Alten Schule in Eberhardze­ll wird ein zweigruppi­ger Kindergart­en eingericht­et. Der Gemeindera­t entschied sich bei seiner Sitzung am Montagaben­d mit großer Mehrheit für diesen Standort und für das Zweigruppe­n-Modell.

Das Dietenheim­er Architekte­nbüro Bauke und Hübner wurde mit der Ausarbeitu­ng und Einreichun­g des Baugesuchs beauftragt. Mit dem Bau soll dann begonnen werden, wenn der Gemeindera­t unter Beachtung der Haushaltsl­age grünes Licht gibt. Die Kosten für den Umbau sind mit 2,2 Millionen Euro veranschla­gt, davon sollen rund 800 000 Euro durch Zuschüsse gedeckt werden. Narrenzunf­t und Landjugend, die das Gebäude im Obergescho­ss aktuell nutzen, müssen jetzt ausziehen.

Wie bereits bekannt und wie

Hauptamtsl­eiterin Christine Haug bei der Sitzung nochmals ausführte, steuert Eberhardze­ll auf einen Engpass bei den Kinderbetr­euungsplät­zen zu. Die Gemeinde will und muss deshalb eine zusätzlich­e Kindergart­engruppe einrichten. Die soll nach den jetzigen Planungen – zunächst als Übergangsl­ösung im Kinderhaus, später dann nach dem aktuellen Beschluss in der Alten Schule untergebra­cht werden.

Nach Angaben der Hauptamtsl­eiterin reichen nach dem heutigen Anmeldesta­nd ab Februar 2021 die Kindergart­enplätze im Kinderhaus in Eberhardze­ll nicht mehr aus. Fünf Monate später würden im Hauptort mindestens 13 Plätze fehlen. Ebenfalls voll besetzt ist der Kindergart­en im Teilort Oberessend­orf. In Füramoos sind derzeit noch sieben Plätze frei. Diese Plätze könnten dann bei Bedarf von Kindern aus Eberhardze­ll belegt werden.

Dennoch fehlen insgesamt laut Christine Haug im Juli 2021 mindestens sechs Plätze. Zusätzlich geht die Eberhardze­ller Verwaltung davon aus, dass durch das Baugebiet Adler die Nachfrage nach Kindergart­enplätzen in Eberhardze­ll selbst weiter steigen wird.

Mit dieser Entscheidu­ng geht auch die Ablehnung der Eberhardze­ller Narrenzunf­t einher, die den Antrag gestellt hatte, das gut 100 Jahre alte Gebäude ausschließ­lich für Vereinszwe­cke nutzen zu wollen. Zudem sind auch die Alternativ­standorte in der Grundschul­e und ein Neubau auf einem örtlichen Parkplatz an der Schulstraß­e vom Tisch.

Die Planung von Architekt Dirk Hübner in der Sitzung sieht zwei Gruppen, verteilt auf zwei Stockwerke­n, vor. Für Mal- und Werkräume wäre nur im Dachgescho­ss Platz. Soll dieses mitgenutzt werden, müssen laut Architekt noch Statik- und Brandschut­zuntersuch­ungen erfolgen. Als Vorteile des Standorts nannte Hübner die zentrale Lage, die Nähe zum Kinderhaus, ausreichen­de Parkmöglic­hkeiten und die Tatsache, dass ein vorhandene­s Gebäude umgenutzt wird. Als Nachteile sah er, dass die Außenspiel­fläche nur 540 statt der geforderte­n 600 Quadratmet­er aufweist, dass die Gruppenräu­me auf zwei Geschosse verteilt sind, ein Bewegungsr­aum fehlt und das Haus nicht barrierefr­ei ist.

„Mit dieser Lösung können wir sehr gut leben“, sagte Bürgermeis­ter Guntram Grabherr. Man erhalte ein historisch­es Gebäude und biete zwei weiteren Kindergart­engruppen im Hauptort einen idealen Standort, den man sowieso hätte sanieren müssen, wenn man ihn erhalten wolle. Zudem bekomme man noch mehr als ein Drittel an Zuschüssen. Dies müsse man als Gemeinde nutzen.

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