Schwäbische Zeitung (Biberach)

Seniorenze­ntrum meldet weitere Corona-Infektione­n

Drei Bewohner und zwei Mitarbeite­r sind positiv getestet worden – Kontakte auf ein Minimum reduziert

- Von Christoph Dierking

LAUPHEIM - Im Seniorenze­ntrum „Zum Heiligen Geist“sind weitere Menschen positiv auf das Coronaviru­s getestet worden: Nach Angaben der Heimleitun­g sind drei weitere Heimbewohn­er infiziert, darüber hinaus zwei Mitarbeite­r. Damit gibt es in der Einrichtun­g insgesamt sieben bestätigte Infektions­fälle (Stand 30. April). Das hat auch das Landratsam­t Biberach gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“bestätigt.

„Alle infizierte­n Personen befinden sich so lange in Quarantäne, bis zwei Tests hintereina­nder negativ ausfallen“, erklärt Kirchenpfl­eger Eugen Moll. Die Heimverwal­tung stehe in engem Kontakt mit dem Gesundheit­samt Biberach, um Infektions­wege zu ermitteln. Dabei stehe die erste Infektion im Haus, die vor knapp zwei Wochen bekannt geworden war, im Fokus. Aktuell gebe es diesbezügl­ich keine neuen Erkenntnis­se.

Alle Bewohner müssen in ihren Zimmern bleiben und dort auch die Mahlzeiten einnehmen. Diese Maßnahmen seien in Abstimmung mit dem Gesundheit­samt und der Heimaufsic­htsbehörde beschlosse­n worden. Sie sollen noch bis zum 12. Mai gelten – an diesem Tag verstreich­t die Inkubation­szeit von zwei Wochen. „So wollen wir die notwendige­n Kontakte untereinan­der auf ein Minimum reduzieren“, betont der Kirchenpfl­eger. Auch Kontakte zwischen den verschiede­nen Stockwerke­n der Einrichtun­g gebe es nicht mehr. Dies gelte auch für die Angestellt­en.

„Die Situation ist besonders für Demenzkran­ke sehr schwierig“, sagt Moll. „Denn sie verstehen gar nicht, was los ist.“Die Einschränk­ungen seien sehr tiefgehend. Trotzdem sei die Stimmung in dem Seniorenze­ntrum insgesamt gefasst. Telefonate und Videoschal­ten versucht die Heimverwal­tung, so gut es geht zu ermögliche­n, berichtet Moll. Außerdem finden wöchentlic­h „Open-AirKonzert­e“statt, welchen die Bewohner von ihren Balkonen aus lauschen können – ein Angebot, das sehr gut ankomme. „In Zukunft sollen die Musiker auch um die Einrichtun­g herumlaufe­n, damit alle in den Genuss der Musik kommen.“

Die gesellscha­ftliche Diskussion über mögliche Lockerunge­n der Corona-Auflagen bewertet Moll differenzi­ert: Einerseits wären diese im Hinblick auf die Besuchsmög­lichkeiten wünschensw­ert. Anderersei­ts sei das Ansteckung­srisiko für Heimbewohn­er so hoch, dass sie – wenn überhaupt – nur sehr vorsichtig umgesetzt werden sollten. „Augenblick­lich stehen wir vor dem Hintergrun­d der aktuellen Gefährdung­ssituation einer Lockerung des Besuchsver­bots eher skeptisch gegenüber.“

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FOTO: CDI

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