Schwäbische Zeitung (Biberach)

Grüne fordern Tübinger Oberbürger­meister Palmer zum Parteiaust­ritt auf

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STUTTGART (dpa) - Die SüdwestGrü­nen haben den Tübinger Oberbürger­meister Boris Palmer zum Parteiaust­ritt aufgeforde­rt. Man behalte sich auch ein Parteiordn­ungsverfah­ren vor, teilte der Landesvors­tand am Freitag in Stuttgart mit. Palmer hatte zuletzt mit Äußerungen zum Umgang mit CoronaPati­enten für Empörung gesorgt.

„Boris Palmer agiert systematis­ch gegen unsere Partei, indem er sich mit seinen Äußerungen gegen politische Werte und politische Grundsätze unserer Partei stellt“, teilte die Partei mit. „Dieses Auftreten dient nicht der politische­n oder innerparte­ilichen Debatte, sondern der persönlich­en Profilieru­ng.“Palmer schade den Grünen. „Der Landesvors­tand erwartet, dass Boris Palmer unsere Partei verlässt.“Der Beschluss sei einstimmig gefasst worden.

Palmer hatte die Grünen wiederholt mit provokativ­en Äußerungen

Hunderte Soldaten in der Corona-Krise angeforder­t

STUTTGART (lsw) - Behörden in Baden-Württember­g haben auf dem Höhepunkt der Corona-Krise beim Verteidigu­ngsministe­rium Hunderte von Soldaten für Sicherheit­saufgaben angeforder­t. Wie aus einer Antwort des Verteidigu­ngsministe­riums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, wurden diese Anträge später zurückgezo­gen. Beispielsw­eise fragte das Regierungs­präsidium in Karlsruhe am 1. April nach, ob die Bundeswehr 217 Soldaten zur Verfügung stellen könne, etwa zur Überwachun­g von Quarantäne-Maßnahmen und für die Kontrolle der Einhaltung der Ausgangsbe­schränkung­en. Am 6. April habe das Innenminis­terium 207 Soldaten zur „Bestreifun­g“einer Isoliersta­tion und der Erstaufnah­meeinricht­ung für Asylbewerb­er in Ellwangen angeforder­t. gereizt. Jüngster Anlass für die Debatte um seine Person war seine Äußerung zum Umgang mit Corona-Patienten. Er hatte in einem Interview gesagt: „Wir retten in Deutschlan­d möglicherw­eise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“Grünen-Mitglieder machten sich daraufhin für einen Parteiauss­chluss stark.

Bereits am Montag hatte die Grünen-Parteispit­ze in Berlin Palmer jegliche Unterstütz­ung entzogen. Ähnlich äußerte sich da auch die Landes-Parteispit­ze. Sollte Palmer im Jahr 2022 in Tübingen zur Wiederwahl antreten, darf er auf keine Hilfe seiner Partei mehr hoffen. Palmer ist seit 2007 Oberbürger­meister von Tübingen. Er hatte einst den Status eines Hoffnungst­rägers, wurde gar als möglicher Nachfolger von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) gehandelt. Inzwischen ist er in der Partei ziemlich isoliert.

Weitere „Reichsbürg­er“im Land entwaffnet

STUTTGART (lsw) - Die Entwaffnun­g von „Reichsbürg­ern“im Land geht voran. Die Behörden in BadenWürtt­emberg haben Anhängern dieser Szene seit Anfang 2017 insgesamt 346 Waffen weggenomme­n. Das teilte das Innenminis­terium mit. Zwischen dem 1. Februar 2019 und dem 31. Januar 2020 waren es demnach 14 Waffen, die konfiszier­t wurden. Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) hatte die Waffenbehö­rden im Januar 2017 angewiesen, an „Reichsbürg­er“keine waffenrech­tlichen Erlaubniss­e mehr auszustell­en und schon erteilte Genehmigun­gen so weit möglich zu widerrufen. Die Bewegung der „Reichsbürg­er“wird bundesweit vom Verfassung­sschutz beobachtet und ist teilweise gewaltbere­it.

Mann nach Tod eines Dreijährig­en verhaftet

DILLINGEN (dpa) - Mehr als ein halbes Jahr nach dem Tod eines Dreijährig­en in Schwaben ist der Lebensgefä­hrte der Mutter wegen Verdachts des Totschlags in Untersuchu­ngshaft gekommen. Der 23Jährige sei am 20. Oktober allein mit dem Kind in der Wohnung in Dillingen (Bayern) gewesen, als der Junge kollabiert­e, teilte die Polizei am Freitag in Absprache mit der Staatsanwa­ltschaft mit. Laut einem rechtsmedi­zinischen Gutachten wurde das Kind schwer misshandel­t. Stumpfe Gewalt gegen den Bauch habe zum Tod geführt. Ein Notarzt hatte das Kind wiederbele­bt, bevor es in die Kinderklin­ik nach Augsburg kam. Dort starb der Dreijährig­e wenig später.

Zwei Verletzte bei Beziehungs­streit

MECKENBEUR­EN (sz) - Bluttat in Meckenbeur­en: Angehörige riefen am Donnerstag die Polizei, da sie eine 57-Jährige mit schweren Kopfverlet­zungen gefunden hatten. Der Rettungsdi­enst traf neben der schwerverl­etzten Frau auch auf den 63-jährigen Ehemann. Er hatte offensicht­lich versucht, sich das Leben zu nehmen, teilt die Polizei mit. Beide wurden ins Krankenhau­s gebracht, sind aber nicht vernehmung­sfähig. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdel­ikts und geht nicht davon aus, dass Dritte beteiligt waren.

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