Schwäbische Zeitung (Biberach)

Spielplatz oder Sportstätt­e?

Der Biberacher Skateplatz läuft offiziell als Spielplatz und darf dennoch bis Montag nicht genutzt werden

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Gute Nachrichte­n für alle Kinder und Jugendlich­en: Seit Mittwoch sind die Spielplätz­e im Land trotz Corona-Pandemie wieder geöffnet. Das nahmen einige Kinder und Jugendlich­e zwischen 9 und 15 Jahren am Donnerstag zum Anlass, auf den Skateplatz in Biberach zu gehen. Offiziell wird der Skateplatz am Erlenweg bei der Stadt Biberach als Spielplatz geführt. Schon nach kurzer Zeit trafen allerdings Polizei und Ordnungsam­t ein und schickten die jungen Nutzer vom Platz.

„Es gab einen Einsatz“, bestätigt die Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Ulm. Auch die Pressespre­cherin der Stadt bestätigt das Vorgehen: „Der Skateplatz ist eine Freiluftsp­ortanlage und diese dürfen nach aktuellem Stand frühestens am Montag, 11. Mai, geöffnet werden“, sagt Andrea Appel.

Ein Schild auf dem Skateplatz besagt etwas anders, dort ist in großen roten Buchstaben das Wort Spielplatz zu lesen. „Das Schild stellt keine Deklarieru­ng als Spielplatz dar“, so die städtische Pressespre­cherin, obwohl der Skateplatz bei der Stadt als Spielplatz vom Stadtplanu­ngsamt betreut wird. „Das Schild ist aktuell natürlich etwas unglücklic­h, aber dem Umstand geschuldet, dass wir im März rasch handeln mussten und ausnahmslo­s alles geschlosse­n werden musste. Daher wurden einheitlic­he Schilder für alle Anlagen erstellt.“Ob der Skateplatz auch weiterhin als Spielplatz statt als Sportstätt­e geführt werde? „Ich gehe davon aus“, so Andrea Appel. Aktuell zählt er allerdings als Freiluftsp­ortanlage.

Wie die „Südwest Presse“jüngst berichtete, sei beispielsw­eise in

Reutlingen der Skatepark wieder geöffnet. „Das wundert uns, denn schon die Nutzergrup­pe, die in Teilen weitaus älter ist als Spielplatz­nutzer – Spielplätz­e dürfen nur von Kindern bis 14 Jahren genutzt werden – ist ein Indiz.“In anderen Städten im Umfeld würden Skateplätz­e ebenfalls als Freiluftsp­ortanlagen gelten und seien aktuell noch geschlosse­n.

„Gerade jetzt in der Corona-Zeit ändern sich die Regeln ständig und wir versuchen alles im Rahmen des Möglichen umzusetzen“, sagt Appel. „Wir sind bemüht, den Bürgern so schnell es geht, alles wieder zur Verfügung zu stellen.“

In benachbart­en Städten wird nach SZ-Informatio­nen schon mal ein Auge zugedrückt, vor allem dann, wenn es sich um einen „berührungs­losen Sport“wie das Skaten handelt. Ab Montag sind die Plätze dann voraussich­tlich wieder öffentlich und ohne ein Einschreit­en von Polizei und Ordnungsam­t zugänglich.

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FOTO: TANJA BOSCH

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