Schwäbische Zeitung (Biberach)

Vorerst keine Gebühren für Kinderbetr­euung

Warthausen setzt die Gebühren bis auf Weiteres aus – Und braucht deshalb selbst Unterstütz­ung

- Von Andreas Spengler

WARTHAUSEN - Wie viele andere Kommunen hat nun auch Warthausen beschlosse­n, dass Eltern bis auf Weiteres keine Gebühren für die geschlosse­nen Kindergärt­en und Schulen bezahlen müssen. Die Gebühren für die Notbetreuu­ng sollen im Nachgang erhoben werden.

Hauptamtsl­eiterin Anja Kästle erklärte in der Ratssitzun­g, dass aufgrund der Corona-Krise die Gebühren bereits seit dem 17. März dieses Jahres für April ausgesetzt sind. Schrittwei­se wurde indes die Notbetreuu­ng für die Kindertage­sstättenun­d die Schulkinde­r ausgeweite­t.

Für April rechne die Gemeinde daher mit einem Verlust von 36 000 Euro, dafür habe sie eine Soforthilf­e vom Land Baden-Württember­g erhalten in Höhe von 35 800 Euro. Die

„Neutraler Moderator könnte Gräben zuschütten“

Zum Bericht „Emotionale Debatte über Schulschli­eßung“vom 2. Mai und die Reaktionen darauf:

Es sind jetzt beinahe vier Jahrzehnte her, dass ich mich mit meiner Familie in Ingoldinge­n niedergela­ssen habe. Zuvor habe ich in acht verschiede­nen Orten gelebt, aber nirgendwo sonst fühlte ich mich so beheimatet wie hier. Dazu trugen die oberschwäb­ische Wohlfühlla­ndschaft und die freundlich­e Akzeptanz der Dorfbevölk­erung bei.

So habe ich mich bald gerne ehrenamtli­ch eingebrach­t, vor allem in der Kirchengem­einde und beim Sportverei­n. Und es wird mir, dem geborenen Wiener, sogar bescheinig­t, dass ich ein passables Schwäbisch schwätze. In allen Ortsteilen habe ich mittlerwei­le Freunde. Umso mehr betrübt es mich, dass

Notbetreuu­ng werde bisher eher selten in Anspruch genommen. In den Monaten März und April waren fünf Kinder in der Betreuung in den Kitas. In der Schule wurde vormittags eine Betreuung angeboten. „Den Eltern ist bekannt, dass hierfür die gängigen Betreuungs­beiträge fällig werden. Diese werden nachträgli­ch in Rechnung gestellt“, heißt es in einer Vorlage der Rathausver­waltung. Unklar sei indes, ob die Gemeinde auch für Mai mit Zuschüssen des Landes rechnen könne.

Der Rat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig zu, die Beiträge bis auf Weiteres auszusetze­n. Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz informiert­e zudem darüber, dass die Zahl der Corona-Kontaktper­sonen in der Gemeinde stark zurückgehe. Insgesamt habe es 24 Infizierte gegeben und 57 Kontaktper­sonen mussten bereits in Quarantäne. sich rund um die Planungen für die Grundschul­en so tiefe Gräben mit der Gefahr langanhalt­ender Verletzung­en auftun. Ich persönlich kann beiden kontrovers­en Seiten Verständni­s entgegenbr­ingen. Wer kennt sie nicht, die Konflikte zwischen Herz und Verstand?

Nun möchte ich einen Vorschlag machen, mit dem ich während meiner Berufszeit in ähnlichen Konfliktsi­tuationen häufig gute Erfahrunge­n gemacht habe. Nämlich einen externen, neutralen Moderator zu bestellen. Beide Seiten könnten so signalisie­ren, dass sie alles tun, um eine Lösung zu finden, in der es nicht um Sieger und Verlierer geht, sondern darum, „der Stadt Bestes zu suchen“(Jeremias 29,7).

Natürlich kostet eine Moderation auch Geld. Aber darauf zu verzichten, wäre meines Erachtens am falschen Platz gespart.

Eduard Grabherr, Ingoldinge­n

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FOTO: ANDREAS SPENGLER

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