Schwäbische Zeitung (Biberach)

Immer Ärger mit dem Elektroaut­ozusammens­chrauber

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

In Brandenbur­g sollten sie gewarnt sein. Mit Elon Musk ist jedenfalls nicht zu spaßen. Ebenjenem Mister Musk gehört die erfolgreic­he Elektroaut­o-Schmiede Tesla. Was ihm jedoch so gar nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass das Coronaviru­s vor seinen Werkstoren nicht brav Halt gemacht hat. Teslas Werk in Fremont in Kalifornie­n stand seit Mitte März still. Und Musk polterte missmutig vor sich hin. Nun setzte er die Produktion trotz eines Verbots eigenmächt­ig wieder in Gang. Bei Twitter erklärte er: „Ich werde mit allen anderen am Band stehen. Sollte irgendwer festgenomm­en werden, dann bitte ich darum, dass nur ich festgenomm­en werde.“Von wegen! Stattdesse­n gab es Applaus – vom selbsterna­nnten Virusexper­ten Donald Trump. Der US-Präsident erklärte prompt, Kalifornie­n solle Tesla die Wiedereröf­fnung erlauben. Und: Dies könne „schnell und sicher“passieren. Wie Trump, zuletzt bereits als bestens informiert­er Desinfekti­onsmittelv­ertreter aufgefalle­n, zu dieser bahnbreche­nden Erkenntnis gekommen ist, blieb offen.

Was das mit Brandenbur­g zu tun hat? Für den dortigen Ministerpr­äsidenten,

einen Herrn Woidke von der SPD, hat Trump die Latte extrem hoch gelegt. Denn mit dem Ex-Waldstück nahe Grünheide vor den Toren Berlins, auf dem Musk seine Gigafactor­y eröffnen will, gibt es immer wieder Ärger. Aktuell wird gestritten, ob das Fundament der Tesla-Firma auf Pfählen errichtet wird – oder nicht. Da sollte Herr Woidke schleunigs­t ein paar Pflöcke einschlage­n, sonst muss am Ende er den größten Elektroaut­ozusammens­chrauber der Welt festnehmen lassen. (jos)

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FOTO: BEN MARGOT/DPA

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