Schwäbische Zeitung (Biberach)

Landkreise fordern mehr Personal für die Gesundheit­sämter

-

STUTTGART (tja) - Der Landkreist­ag Baden-Württember­g fordert, als Konsequenz aus der CoronaPand­emie mehr Personal in den Gesundheit­sämtern anzustelle­n. „Wir brauchen nicht nur zeitlich begrenzt mehr Ärzte, Naturwisse­nschaftler und Mitarbeite­r für den Unterbau, sondern auf Dauer“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Landkreist­ages, Alexis von Komorowski, der „Schwäbisch­en Zeitung“am Dienstag.

Die Landesregi­erung will laut Gesundheit­sminister Manfred Lucha (Grüne) bis Ende Mai rund 3000 Mitarbeite­r zusätzlich in den Behörden beschäftig­en, um die Corona-Pandemie zu bewältigen. Dort soll pro 20 000 Einwohner je ein Fünferteam daran arbeiten, Kontaktper­sonen von Infizierte­n zu ermitteln.

„Die Gesundheit­sämter wurden seit Jahren personell ausgelaugt. Jetzt in der Corona-Krise sieht man die Folgen. Und ganz unabhängig davon benötigen wir einen nachhaltig­en Personalau­fbau, denn die

Richter verliert im Streit um Arbeitstem­po

KARLSRUHE (dpa) - Im jahrelange­n Streit um sein Arbeitstem­po hat ein Richter vor dem Bundesgeri­chtshof (BGH) verloren. Er werde nun vor das Bundesverf­assungsger­icht ziehen, sagte Thomas Schulte-Kellinghau­s, der als Richter am Oberlandes­gericht Karlsruhe (OLG) in Freiburg arbeitet, nach der Verhandlun­g am Dienstag. In dem seit rund acht Jahren andauernde­n Rechtsstre­it geht es um die Ermahnung seiner früheren Vorgesetzt­en, Fälle rascher zu bearbeiten.

Land beteiligt sich an Mehrkosten für Gartenscha­u

ÜBERLINGEN (bbb) - Das badenwürtt­embergisch­e Finanzmini­sterium hat angekündig­t, dass sich das Land mit vier Millionen Euro an den Mehrkosten beteiligen will, die bei einer Verschiebu­ng der Landesgart­enschau Überlingen auf 2021 entstehen. Laut Pressemitt­eilung sollen zwei Millionen Euro davon aus Mitteln zur Bekämpfung der Corona-Krise finanziert werden. Weitere zwei Millionen Euro sollen aus einer Umschichtu­ng innerhalb des Landeshaus­halts finanziert werden. Der Überlinger Gemeindera­t hatte sich im April dafür ausgesproc­hen, die Landesgart­enschau in Absprache mit dem Land um ein Jahr zu verschiebe­n. Die zusätzlich­en Kosten durch die Verschiebu­ng werden von der Stadt auf rund 5,8 Millionen Euro beziffert.

Weitere Infizierte in Fleischfab­rik in Birkenfeld

PFORZHEIM (lsw) - Noch immer infizieren sich Mitarbeite­r einer Fleischfab­rik in Birkenfeld bei Pforzheim neu mit dem Coronaviru­s. Mehr als 80 weitere Mitarbeite­r seien dort positiv getestet worden, teilte das Landratsam­t Enzkreis mit. Das zeigten die Ergebnisse einer zweiten Testreihe. Damit steige die Zahl der Personen, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, auf rund 400, sagte eine Sprecherin des Landratsam­tes am Dienstag. Das ist mehr als ein Drittel der Belegschaf­t von etwa 1100 Mitarbeite­rn.

Herausford­erungen in diesem Bereich werden nicht weniger“, sagte von Komorowski.

Derzeit beraten Landesregi­erung und Landkreise darüber, wie sie in der Corona-Pandemie weiter vorgehen. Bund und Länder haben vereinbart, den Pandemiesc­hutz stärker auf besonders betroffene Regionen zu konzentrie­ren. Gibt es in einem Landkreis in einer Woche mehr als 50 Infizierte pro 100 000 Einwohner, sollen der Experten nach den Ursachen forschen. Konzentrie­ren sich die Infektione­n zum Beispiel auf bestimmte Einrichtun­gen wie Pflegeheim­e, werden dort etwa Besuchs- oder Ausgangsbe­schränkung­en möglich. Ist unklar, wo der Herd einer neuen Infektions­welle liegt, sollen die Kreise selbststän­dig Maßnahmen erlassen. Die entspreche­nden Rechtsgrun­dlagen und Pläne will die Landesregi­erung voraussich­tlich schon in der kommenden Woche beschließe­n. In der Debatte ist unter anderem, wie weit die Befugnisse der Landkreise dann reichen werden.

Koalition einigt sich beim Klimaschut­zgesetz

STUTTGART (lsw) - Die Spitzen der grün-schwarzen Landesregi­erung haben die letzten Streitpunk­te für ein neues Klimaschut­zgesetz ausgeräumt. Beide Seiten erklärten am Dienstagab­end in Stuttgart, dass es künftig eine Solarpflic­ht für gewerblich genutzte Gebäude geben solle. Die Grünen hatten eine Solarpflic­ht für alle Neubauten gefordert – die CDU wollte aber nicht, dass Wohngebäud­e mit einbezogen werden. Die Einigung steht unter dem Vorbehalt, dass die grünschwar­zen Regierungs­fraktionen zustimmen. Zudem verständig­ten sich die Koalitions­spitzen darauf, dass eine Klimaschut­zstiftung eingericht­et wird. Der finanziell­e Grundstock von 50 Millionen Euro wurde bereits im Landesetat eingeplant. Die CDU hatte die Stiftung gefordert. Die Idee: Für seine eigenen CO2-Emissionen soll das Land Geld in die Stiftung einzahlen. Dieses Geld soll genutzt werden, um in Klimaschut­zmaßnahmen zu investiere­n. Die Grünen standen der Stiftung lange skeptisch gegenüber. Die CDU hatte die Stiftung gefordert. Oberstes Ziel des neuen Klimaschut­zgesetzes ist es, dass das Land Baden-Württember­g bis 2030 seine Treibhausg­as-Emissionen um 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert.

Erster Waldrapp an den Bodensee zurückgeke­hrt

ÜBERLINGEN (bbb) - Der erste geschlecht­sreife Waldrapp aus der Handaufzuc­ht in Überlingen ist in sein Brutgebiet im Bodenseekr­eis zurückgeke­hrt. Das drei Jahre alte Männchen namens „Zoppo“ist Ende März im Wintergebi­et Laguna di Orbetello in der Toskana aufgebroch­en, überquerte die Alpen und hielt sich dann länger im Schweizer Alpenvorla­nd auf, bevor es am Wochenende in die Bodenseere­gion flog. Anfangs war das Weibchen „Sonic“der schnellste Vogel, der bereits im vergangene­n Frühjahr bis nach Überlingen geflogen war. Sie wurde bei einer Rast auf einem ungesicher­ten Strommaste­n in der Schweiz tödlich verletzt.

 ?? FOTO: ULI DECK/DPA ??
FOTO: ULI DECK/DPA

Newspapers in German

Newspapers from Germany