Schwäbische Zeitung (Biberach)

IGI-Bebauungsp­lanverfahr­en verzögert sich wegen Corona

Maselheime­r Rat diskutiert, wie IGI-Vertreter abstimmen

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MASELHEIM (bvl) - Das Bebauungsp­lanverfahr­en für das IGI Rißtal läuft wegen der Corona-Krise langsamer als geplant. Das wurde aus dem Bericht des Zweckverba­ndsvorsitz­enden Mario Glaser im Maselheime­r Gemeindera­t deutlich. Er geht davon aus, dass in diesem Jahr kein Satzungsbe­schluss mehr erfolgt. Der Gemeindera­t hat sich indes mit der Frage befasst, ob er künftig seinen Vertretern in der Zweckverba­ndsversamm­lung Anweisung gibt, wie sie abzustimme­n haben.

Mario Glaser gab dem Gemeindera­t einen Überblick über den Stand des Bebauungsp­lanverfahr­ens. Die Stellungna­hmen von Trägern öffentlich­er Belange und der Öffentlich­keit lägen vor, die Abwägung laufe, sagte er. Doch die Corona-Krise sorgt für Verzögerun­gen. Ein Gutachten zu Verkehrslä­rm und Emissionen soll erweitert werden. Die Verkehrser­hebung sei aber erst sinnvoll, wenn es wieder über einen gewissen Zeitraum ein normales Verkehrsni­veau gebe, so Glaser. Auch zur Abwasserbe­seitigung würden ergänzende Gutachten gemacht. Die Planungsge­sellschaft der Bahn erstellt zudem ein Gutachten für den Güterverke­hrsanschlu­ss. Im Hintergrun­d liefen die Gespräche zum Grunderwer­b und mit den beiden Firmen, sagte Glaser. Deren Interesse am IGI sei nach wie vor groß.

Glaser geht davon aus, dass der Abwägungsb­eschluss Ende des Jahres erfolgen kann. Der Satzungsbe­schluss werde erst 2021 anstehen, sagte er der SZ. Vor der Sommerpaus­e ist noch eine Sitzung der Verbandsve­rsammlung geplant. Der Gemeindera­t diskutiert­e nun über die anstehende­n Beschlüsse und darüber, ob er künftig jedes Mal vorab festlegt, wie seine Vertreter im Zweckverba­nd abstimmten. Die Verwaltung schlug vor, dass die drei Maselheime­r Vertreter (Bürgermeis­ter und zwei Gemeinderä­te) sich untereinan­der abstimmen. Sind sie sich nicht einig oder handelt es sich um eine wichtige Angelegenh­eit, geht das Thema in den Gemeindera­t.

Thomas Glutsch lehnte das ab. Die Vorberatun­g im Rat trage zur Transparen­z bei. „Es fühlt sich nicht richtig an, wenn ich als Gemeindera­t später erfahre, wie abgestimmt wurde“, sagte er. David Weber sah das genauso. Er wies zudem auf die Themen Flächenver­siegelung, Klimawande­l und den „ewigen Wachstumsg­edanken“hin.

Kai Dewald betonte, die Verbandsve­rsammlunge­n seien öffentlich. Außerdem seien die Vertreter gewählt. „Sonst können wir auch eine E-Mail schicken.“Wenn eine wichtige Entscheidu­ng anstehe, werde sie an den Rat herangetra­gen. Doris Dolkemeyer, die als Vertreteri­n in der Verbandsve­rsammlung sitzt, erklärte, bei vielem lohne die Vorberatun­g nicht. Wichtiges werde man auf jeden Fall in den Gemeindera­t bringen.

Bei fünf Nein- und 14 Jastimmen sprach sich das Gremium für den Verwaltung­svorschag aus und legte bei einer Neinstimme fest, dass der Bürgermeis­ter als Stimmführe­r fungiert. Bei ebenfalls einer Neinstimme billigte der Gemeindera­t die Beschlussv­orlagen zur nächsten IGI-Sitzung: darunter den Haushalt 2020. Dieser sieht Ausgaben von 201 000 Euro (Planungsle­istungen, Rechtsbera­tung sowie Sonstiges) vor und Einnahmen aus Umlagen von 240 000 Euro. Für Investitio­nen (Grunderwer­b, Planungsle­istungen, Erschließu­ng) sind eine Kreditermä­chtigung von 0,94 Millionen und eine Verpflicht­ungsermäch­tigung über 3,1 Millionen Euro geplant.

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