Schwäbische Zeitung (Biberach)
Studiengangsfinder hilft Abiturienten
Neue Website der Hochschule Biberach nimmt auch Young Professionals in den Focus
BIBERACH - Die Hochschule Biberach hat ihren Internetauftritt neu konzipiert – in dieser Woche ist die Website live gegangen. Ein zentrales Element der neuen Seite ist der Studiengangsfinder. Über Studienorientierung und Digitalisierung spricht Maria Theuring, Geschäftsführerin der Berliner Agentur „Kopfarbyte“, die den Internetauftritt konzipiert hat, im Interview.
Frau Theuring, welchen Stellenwert hat digitale Kommunikation in der heutigen Zeit?
Digitale Kommunikation ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ob Nachrichten konsumieren, einkaufen oder mit Freunden und Familie kommunizieren – alles passiert digital. Das heißt für Firmen, aber eben auch Bildungsinstitutionen und andere Einrichtungen, dass man digital präsent sein muss, um wahrgenommen zu werden. Dabei bedeutet digital zu kommunizieren vor allem flexibel, aktiv und offen für Veränderung sein.
Was bedeutet das für die Ansprache der jungen Zielgruppe?
Junge Internetnutzer und -nutzerinnen möchten digital und persönlich angesprochen werden. Sie wollen unkompliziert nachfragen können, wenn sie Fragen haben. Deshalb sollte man darauf achten, dass eine schnelle Kontaktaufnahme möglich ist. Nicht zuletzt bietet das Internet die Chance, Inhalte einfach anderen Internetnutzern und -nutzerinnen zugänglich zu machen und zu teilen. Und das nutzen junge Nutzer sehr oft und gerne. Dabei geht es nicht immer darum, sich selbst darzustellen, sondern auch darum, anderen Personen behilflich zu sein. Das ist ein Winwin-Potenzial, das man definitiv nutzen sollte.
Worauf legt die neue Website der Hochschule Biberach den Fokus?
Wir haben uns bei der neuen Website für eine stark zielgruppenorientierte
Ansprache entschieden. Der Fokus liegt auf den Studieninteressierten. Deshalb haben wir auch den Studiengangsfinder als festes Element umgesetzt. Er soll vor allem denjenigen helfen, die nicht genau wissen, welches Fach für sie interessant sein könnte und schnell interessante Studiengänge finden wollen.
Wie hebt sich die HBC damit im Internet ab?
Um aus der Menge der Hochschulwebsites herauszustechen, brauchte die HBC ein klares neues Design mit hohem Wiedererkennungswert. Und damit die Zielgruppe die Inhalte schnellstmöglich findet, stand für uns eine optimale Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Ein schlankeres Menü und klare Formulierungen dienen der schnellen Orientierung. Ein Test mit Studierenden in der Entwicklungsphase hat hier eine insgesamt deutliche Verbesserung gegenüber der alten Website gezeigt.
Die zentrale Website der Hochschule wird ergänzt durch ein Weiterbildungsportal. Warum wird dafür eine zweite Plattform aufgesetzt?
Die Hochschule hat eine zweite wichtige Zielgruppe definiert, die sogenannten Young Professionals, die bereits ein Studium hinter sich haben und vielleicht sogar einige Jahre im Berufsleben verbracht haben. Hier spielen wissenschaftliche Expertise und fachliche Aspekte sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine viel größere Rolle für die Entscheidung. Aufgrund dieser Diskrepanz haben wir entschieden, diese zwei Zielgruppen mit unterschiedlichen Kommunikationsmitteln und auch -stilen anzusprechen. So gelangt jede Zielgruppe schnell und unkompliziert zu den Inhalten, die sie sucht. Und der Hochschule und ihrer Akademie gibt es die Möglichkeit, all ihre Facetten darzustellen.
Sie sind eine Agentur für digitale Kommunikation mit Sitz in Berlin. Was war die Herausforderung bei der Neugestaltung der Website?
Wir haben bereits einige Projekte mit Hochschulen aus unterschiedlichen Ecken Deutschlands umgesetzt. Hochschulrelevante Inhalte, die häufig über einen erhöhten Komplexitätsgrad verfügen, auf eine Art und Weise darzustellen, die einen schnellen Zugang ermöglicht, ist eine große Herausforderung.
Konnten sich die Hochschulmitglieder in das Projekt einbringen?
In einem ersten Schritt haben wir versucht, möglichst viele Stimmen und Ideen aus der Hochschule zu sammeln. Das ist für so ein Projekt von immenser Bedeutung, denn viele Ideen und Gedanken, wie der Auftritt besser gestaltet und neu umgesetzt werden kann, waren ja schon da. Wir haben mit den verschiedenen Gruppen der Hochschule in Workshops gemeinsam alte Ideen evaluiert und neue Ideen erarbeitet. Besonders wichtig war natürlich die Priorisierung.
In Zeiten der Corona-Pandemie erlebt die Digitalisierung einen Schub. Wie schätzen Sie die künftige Entwicklung ein?
Die derzeitige Situation zeigt, wie wichtig es ist, die Chancen, die digitale Technologien uns gesamtgesellschaftlich bieten, zu nutzen. Und sie zeigt auch, wie viel Aufholbedarf noch besteht – einerseits in der Umsetzung der digitalen Instrumente und Mittel, andererseits aber auch im Denken. Es reicht nicht, Instrumente zur Verfügung zu stellen. Man muss Menschen auch befähigen, diese so für sich zu nutzen, dass ein tatsächlicher Mehrwert entsteht.