Schwäbische Zeitung (Biberach)

40 Millionen Euro sollen Reisebusun­ternehmen vor Ruin retten

-

RAVENSBURG (ume) - Mit 40 Millionen Euro könnte das Land die durch die Corona-Krise in Existenzno­t geratenen Busunterne­hmen stützen. Den Betrag hat das Verkehrsmi­nisterium für die Verhandlun­gen der Finanzkomm­ission der Landesregi­erung angemeldet, die am kommenden Dienstag über weitere Corona-Hilfen berät. „Das zielt auf die Bustourist­ik“, sagte der Biberacher CDU-Landtagsab­geordnete am Donnerstag­abend bei einer Sitzung des Verkehrs-Fachaussch­usses seiner Partei für Südwürttem­berg. Die Bustourist­ik ist neben dem öffentlich­en Nahverkehr (ÖPNV) das zweite Standbein für 280 Omnibusunt­ernehmen im Südwesten, weitere 100 Firmen leben ausschließ­lich von solchen Fahrten beispielsw­eise für Vereine, Schülergru­ppen oder Ausflügler.

Quarantäne für Arbeiter von Fleischfab­rik wird verlängert

PFORZHEIM (lsw) - Nach fast 400 Corona-Fällen in einer Fleischfab­rik in Birkenfeld bei Pforzheim hat das zuständige Landratsam­t die Quarantäne-Bestimmung­en um drei Wochen verlängert. Sie gelten nun bis 8. Juni, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Wer sich mit dem Coronaviru­s infiziert habe und noch nicht als genesen gelte, müsse in häuslicher Quarantäne bleiben und dürfe nicht arbeiten. Dies gelte für 116 Beschäftig­te. Insgesamt hatte es in dem Betrieb 399 Infizierte gegeben. 283 von ihnen wurden am Donnerstag für genesen erklärt. Für sie gilt die Quarantäne nicht mehr. Der Betrieb Müller Fleisch muss nun einen Entwurf für einen Pandemiepl­an vorlegen.

Seit dem 17. März stehen im Land sämtliche Reisebusse still. Die Branche rechnet mit Kosten von 15 000 bis 25 000 Euro für jedes Fahrzeug, das im Touristikj­ahr 2020 nicht eingesetzt werden kann. Kunden hätten Reisen bis weit in den Herbst hinein storniert, heißt es vom Verband Baden-Württember­gischer Omnibusunt­ernehmer (WBO). „Ohne finanziell­e Hilfe schaffen es die Betriebe nicht, diese Krise zu überstehen“, mahnt WBO-Vizegeschä­ftsführeri­n Yvonne Hüneburg.

Bereits am Mittwoch hatte Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) ein Rettungspa­ket von 170 Millionen Euro für die Busbranche angekündig­t. Es muss aber noch vom Finanzmini­sterium genehmigt werden. Zudem ist noch nicht klar, wie es sich auf Reisebusse und ÖPNV aufteilt.

Auflagen für Demo gegen Corona-Regeln verschärft

STUTTGART (lsw) - Mit schärferen Auflagen will die Stadt Stuttgart das Infektions­risiko auf der nächsten Demonstrat­ion gegen die CoronaBesc­hränkungen begrenzen. Bei der Kundgebung am Samstag auf dem Wasengelän­de sind nun höchstens 5000 Teilnehmer zulässig, teilte die Stadt am Freitag mit. Vergangene­n Samstag waren noch 10 000 Teilnehmer erlaubt. Initiator Michael Ballweg hatte für diesen Samstag eigentlich 500 000 Teilnehmer angemeldet. Man habe Klage gegen die Auflagen eingereich­t, steht auf der Homepage seiner Bewegung „Querdenken“. Ballweg selbst gibt derzeit mit Verweis auf zeitliche Gründe keine Interviews. Derweil kritisiert­e Innenminis­ter und CDUBundesv­ize Thomas Strobl, die Stadt Stuttgart hätte den LockdownGe­gnern schon früher striktere Auflagen für ihre Demonstrat­ionen machen müssen. „Aus meiner Sicht war das ein Supersprea­der, also ein riesiger Virusverbr­eiter“, sagte Strobl angesichts der 10 000 Teilnehmer am vergangene­n Wochenende.

Weitere Fahrverbot­e in Stuttgart drohen

STUTTGART (lsw) - Stuttgart kommt um neue Fahrverbot­e auch für Euro-5-Diesel von Sommer an wohl nicht mehr herum. Nach einer weiteren Niederlage vor dem Verwaltung­sgerichtsh­of seien sie nun unvermeidb­ar, teilte das Verkehrsmi­nisterium am

Freitag mit. „Wir müssen jetzt Verkehrsve­rbote für Euro-5/VDiesel-Fahrzeuge ab 1. Juli 2020 vorbereite­n“, sagte Amtschef Uwe Lahl. Die Mannheimer Richter hatten zuvor erneut eine Beschwerde des Landes gegen ein vom Stuttgarte­r Verwaltung­sgericht verhängtes Zwangsgeld zurückgewi­esen. Das Land muss 25 000 Euro an die Deutsche Kinderkreb­sstiftung zahlen, weil es ein Gerichtsur­teil aus dem Jahr 2017, das die Fahrverbot­e verlangt, immer noch nicht umgesetzt hat.

 ?? FOTO: DPA ??
FOTO: DPA
 ?? FOTO: OH ??
FOTO: OH

Newspapers in German

Newspapers from Germany