Schwäbische Zeitung (Biberach)
Abstand beim Einkaufen tut manchmal auch ganz gut
Corona hat unser aller Leben gehörig durcheinandergewirbelt – doch nicht alles davon muss schlecht sein und könnte danach auch bleiben. Zumindest meint das mein optimistisches Gemüt. Ein Beispiel ist der Biberacher Wochenmarkt, der sich zweimal wöchentlich direkt vor meinen Augen abspielt. Vor Corona hatten sich die Menschen hier gerade bei sonnigem Wetter dicht gedrängt. In Zeiten von Mindestabstand ist das natürlich ein absolutes No-Go und würden meine strengen Augen auch nicht dulden. Also haben sich Stadt und Händler ein Konzept überlegt, was mich von Woche zu Woche mehr überzeugt. Die Vergrößerung des Wochenmarkts mit Hinzunahme des Kirchplatzes verteilt das rege Treiben besser, es lässt sich um einiges entspannter einkaufen als vorher.
Hilfreich sind die vielen Schilder, die auf den neuen Standort mancher Stände aufmerksam machen. Klar, die gewohnte Routine wird durchbrochen, aber das macht den Bock bei all den vielen Veränderungen auch nicht mehr fett.
Apropos fett: Natürlich muss man jetzt weitere Wege einplanen, aber den meisten dürften die paar Schritte mehr nicht schaden. Müssen wir doch nach dem kalorienhaltigen Lockdown das ein oder andere Fettpölsterchen dringend loswerden, zumal ja Sommerurlaub in Europa jetzt doch wahrscheinlicher wird. Und wenn wir schon beim Thema Einkaufen sind: Die größeren Abstände an den Supermarktkassen möchte ich fast schon als traumhaft bezeichnen. Ihr haltet mich für verrückt? Dann halte ich euch das entgegen: Keiner schiebt mir mehr den Einkaufswagen in meine zarten Eselfüße, um dann seine Lebensmittel aufs Band zu knallen, während ich noch zugange bin. Manchmal tut ein bisschen Abstand auch ganz gut. Schönes Wochenende!