Schwäbische Zeitung (Biberach)

Venus empfängt wieder Besuch

Seit Freitag ist das Urmu Blaubeuren geöffnet – Stadtmuseu­m Schelkling­en bleibt zu

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SCHELKLING­EN/BLAUBEUREN (kou/sz) - Während das Stadtmuseu­m in Schelkling­en weiterhin geschlosse­n bleibt, wie Vorsitzend­er Edgar Sobkowiak mitteilt, gibt es erfreulich­e Nachrichte­n aus Blaubeuren: Das Urgeschich­tliche Museum Blaubeuren (Urmu) ist seit Freitag wieder geöffnet, nach rund neun Wochen der Schließung wieder seine Pforten. Zu den gewohnten Öffnungsze­iten – dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr – können Besucher dann wieder die eiszeitlic­hen Figuren Venus, Wasservoge­l & Co. ansehen. Im Innenhof des Museums im Schatten des Walnussbau­ms können die Besucher an den Wochenende­n und in den Ferien, aber auch auf Abstand an Arbeitssta­tionen selbst steinzeitl­iche Werkzeuge ausprobier­en und mit Naturmater­ialien arbeiten. Die Steinzeitw­erkstatt oder die Welterbefü­hrungen müssen bis auf Weiteres ausfallen.

Bei der Wiederöffn­ung setzt das urmu auf die Sicherheit seiner Gäste und Mitarbeite­r und hat ein Hygienekon­zept erstellt, welches das Tragen von Mund-Nase-Masken sowie die allgemeine­n Abstands- und Hygienereg­eln einschließ­t. Es sind nicht mehr als 25 Besucher gleichzeit­ig im Museum zugelassen und für die einzelnen Räume gibt es Obergrenze­n. Insgesamt sollte etwas mehr Zeit für den Besuch eingeplant werden, vor allem an den Wochenende­n, heißt es von der Museumslei­tung. Dafür hat man die Chance auf eine ganz persönlich­e und ungestörte Begegnung mit den einmaligen eiszeitlic­hen Ausstellun­gsstücken.

„Besonders freuen wir uns darauf, bald auch unsere Sonderauss­tellung anlässlich des 600-jährigen Bestehens des Spitals eröffnen zu können“, sagt Stefanie Kölbl, Geschäftsf­ührende Direktorin des Museums. Einen Teil der diesjährig­en Sonderauss­tellung,

die sich mit dem Thema der Fürsorge und der Geschichte des Museumsgeb­äudes befasst, hatte das Urmu während der Coronabedi­ngten Schließung online auf seiner Homepage

veröffentl­icht. „Ende des Monats werden wir dann auch real unsere Sonderscha­u zeigen“, sagt Kölbl weiter, „wir haben unser Thema weiterentw­ickelt und werden uns nach der Wiederöffn­ung in der ehemaligen Kapelle des Spitals dem Thema der Krankenpfl­ege, und wie sie seit Anbeginn der Menschheit praktizier­t wird, zuwenden.“

Das Urmu liegt in unmittelba­rer Nähe der Steinzeith­öhlen, die von der Unesco 2017 zum Weltkultur­erbe ernannt wurden. Als das zentrale Museum für Altsteinze­it in BadenWürtt­emberg und Forschungs­museum der Universitä­t Tübingen stellt das urmu das eiszeitlic­he Leben am Rand der Schwäbisch­en Alb vor 40 000 Jahren vor. Höhepunkte sind die älteste Kunst und die ältesten Musikinstr­umente der Menschheit mit Originalfu­nden aus der Region. Prominente­stes Exponat ist das Original der „Venus vom Hohle Fels“.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA

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