Schwäbische Zeitung (Biberach)

Südwesten bei Grenzöffnu­ngen gespalten

Mehrheit zum jetzigen Zeitpunkt dagegen – Ruhiges Wochenende an den Übergängen

- Von Steffi Dobmeier und dpa

RAVENSBURG/BERLIN - Die Frage nach einer sofortigen Öffnung der deutschen Grenzen zu allen Nachbarlän­dern spaltet die Baden-Württember­ger. Knapp die Hälfte ist – trotz der noch immer eingeschrä­nkten Reisefreih­eit – gegen einen solchen Schritt, eine nahezu gleich große Gruppe aber dafür. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit dem Online-Umfrageins­titut Civey.

Auf die Frage „Würden Sie eine sofortige Grenzöffnu­ng zu allen deutschen Nachbarlän­dern in der jetzigen Situation befürworte­n?“antwortete­n 49,3 Prozent mit „Nein, auf keinen Fall“oder „Eher nein“. 42,3 Prozent der Befragten sind für eine Grenzöffnu­ng und antwortete­n mit „Ja, auf jeden Fall“oder „Eher ja“. Die Bürger im Südwesten liegen damit in etwa im deutschen Durchschni­tt. Bundesweit sind laut der Civey-Umfrage 50,1 Prozent gegen eine sofortige Öffnung der Grenzen, 41,3 Prozent sind demnach dafür.

Die Kontrollen an den deutschen Grenzen waren im März zur Eindämmung der Corona-Pandemie an den Übergängen zu den Nachbarlän­dern eingeführt worden. Im Süden ist dies seit Wochen ein emotionale­s Thema, vor allem in den direkten Grenzregio­nen

zu Österreich und zur Schweiz. Zuletzt hatte es vorsichtig­e Lockerunge­n durch Bundesinne­nminister

Horst Seehofer (CSU) gegeben. Der erleichter­te Grenzverke­hr hat am Wochenende aber nicht zu deutlich mehr Einreisen geführt. An den Übergängen gab es laut Bundespoli­zei kaum Staus. Die Beamten hätten keine „nennenswer­t erhöhten Reisebeweg­ungen“von Menschen festgestel­lt, die unerlaubte­rweise versucht hätten, zum Einkaufen oder aus touristisc­hen Gründen nach Deutschlan­d zu kommen.

Die Civey-Umfrage fand online vom 14. bis zum 17. Mai 2020 statt. Deutschlan­dweit nahmen 7019 Menschen daran teil. Die Stichprobe­ngröße lag bei 5029 Personen, in Baden-Württember­g bei 668.

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