Schwäbische Zeitung (Biberach)
Deutsche Waffen für Ägypten, Türkei und Emirate
BERLIN (dpa) - Die Bundesregierung hat seit dem Libyen-Gipfel vor vier Monaten Rüstungsexporte für 331 Millionen Euro an Staaten genehmigt, denen eine Unterstützung von Kriegsparteien in dem nordafrikanischen Land vorgeworfen wird. Zwischen dem 20. Januar und dem 3. Mai wurden alleine für Ägypten Kriegswaffen und andere Rüstungsgüter für 308,2 Millionen Euro genehmigt. Außerdem erlaubte die Regierung Rüstungslieferungen für 15,1 Millionen Euro an die Türkei und für 7,7 Millionen Euro an die Vereinigten Arabischen Emirate. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Außenpolitikerin Sevim Dagdelen hervor.
Rivalen vereinbaren Teilung der Macht in Afghanistan
KABUL (dpa) - Fast acht Monate nach der Präsidentschaftswahl in Afghanistan haben der amtierende Staatschef Aschraf Ghani und sein Rivale Abdullah Abdullah sich auf eine Teilung der Macht verständigt. In Kabul unterzeichneten sie am Sonntag eine Vereinbarung, teilten Sprecher beider Seiten mit. Afghanistans politische Führung war nach dem Ausgang der Präsidentenwahl im Herbst 2019 gespalten. Die Wahlkommission erklärte Ghani zwar im Februar knapp zum Sieger, Abdullah erkannte das Ergebnis aber nicht an.
Ex-Milizführer aus Ruanda wegen Völkermord verhaftet
KIGALI (dpa) - Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Völkermord in Ruanda ist in Paris ein steckbrieflich gesuchter Drahtzieher der Massenmorde festgenommen worden. Der 84-jährige Félicien Kabuga hatte damals die Interahamwe-Miliz aufgebaut, die 1994 für einen Großteil der Morde an mindestens 800 000 Menschen verantwortlich war. Die Festnahme erfolgte am Samstag im Norden von Paris, an der Fahndung waren auch belgische und britische Ermittler beteiligt.