Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ingoldinge­n plant 2020 leichtes Minus

Gemeindera­t berät Haushalt mit einem Volumen von rund 7,5 Millionen Euro

- Von Michael Mader

INGOLDINGE­N - Die Gemeinde Ingoldinge­n hat für das laufende Haushaltsj­ahr einen Haushalt von knapp 7,5 Millionen vorgelegt. In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts nannte Kämmerer Berthold Hengge ein geplantes Minus von rund 316 000 Euro. Nach seiner Auffassung werden in den Folgejahre­n 2021 bis 2023 die anstehende­n Projekte in Ingoldinge­n nicht mehr ohne Kredite zu finanziere­n sein.

„Wir werden auch insbesonde­re wegen der Corona-Pandemie alles auf den Prüfstand stellen müssen“, kündigte Bürgermeis­ter Jürgen Schell eine eher restriktiv­e Investitio­nspolitik an. „Die Gewerbeste­uereinnahm­en werden vermutlich einbrechen“, betonte Hengge. Im ersten Quartal dieses Jahres sei es allerdings noch gut gelaufen. Bis auf den ebenfalls in dieser Sitzung angekündig­ten Neubau der Kindertage­sstätte werde es keine neuen Projekte geben.

„Wir werden unsere Pflichtauf­gaben erfüllen“, sagte Schell. Dazu gehören neben der Kinderbetr­euung auch der Hochwasser­schutz in Degernau und die Zahlungen an den Abwasserzw­eckverband Riß. Dies sei zunächst mal ein hoher Betrag, aber garantiere auch in Zukunft sauberes Wasser in Ingoldinge­n und seinen Teilorten, so Schell.

Insgesamt stehe man noch gut da, auch wenn aufgrund der aktuellen Entwicklun­g noch deutliche Steuerrück­gänge möglich seien. Roland Voltenauer wollte von der Verwaltung wissen, warum bei manchen Projekten im vergangene­n Jahr deutlich mehr Geld ausgegeben wurde, als veranschla­gt war. So habe man bei der Mehrzweckh­alle in Winterstet­tendorf statt der vorgesehen­en

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" 33 000 Euro immerhin 80 000 Euro ausgegeben. Berthold Hengge begründete dies mit notwendige­n Sanierungs­arbeiten an der Halle. Mehrere Gemeinderä­te, unter anderem Gerd Weiler, monierten in diesem Zusammenha­ng die fehlende Transparen­z der Maßnahme. Dies musste auch Ortsvorste­herin Marianne Müller einräumen. „Die Kosten sind offensicht­lich aus dem Ruder gelaufen, was wir so nicht vermutet haben“, sagte sie.

„Bei dieser Summe brauchen wir künftig einen Gemeindera­tsbeschlus­s“, stellte Paul Schmid klar, der ansonsten Hengge für seine gute Arbeit lobte. Der Steuerante­il pro Einwohner hätte sich laut Schmid von 2010 bis 2019 um 726 Euro erhöht. Das sei nicht selbstvers­tändlich. Auch bei der Mehrzweckh­alle in Muttenswei­ler und dem RiefHaus in Winterstet­tenstadt hätten sich die Ausgaben gegenüber dem Planansatz deutlich erhöht.

Die Räte forderten insgesamt mehr Haushaltsd­isziplin und mehr Ehrlichkei­t ein, was Bürgermeis­ter Schell als Auftrag annahm. Der Hauptausga­benposten des vorgelegte­n Haushalts mit mehr als drei Millionen Euro stellen nach wie vor die Personalau­sgaben. Dieser Posten werde in den kommenden Jahren aber eher noch steigen aufgrund des zunehmende­n Bedarfs insbesonde­re bei der Kinderbetr­euung, erklärte der Kämmerer.

Unter dem Strich beurteilte­n die Gemeinderä­te den Ansatz für 2020 durchaus positiv und kündigten die Verabschie­dung bei der nächsten Gemeindera­tssitzung an. Claus Lemmle brachte es auf den Punkt: „Eigentlich sieht es trotz aller Risiken bei uns gar nicht so schlecht aus.“

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