Schwäbische Zeitung (Biberach)

Laut, auffällig und digital

SB Orsenhause­n-Biberach hat neuen Rettungswa­gen

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ORSENHAUSE­N (beb) - Der ASB Region Orsenhause­n-Biberach stellt einen neuen Rettungswa­gen für die Versorgung von Notfallpat­ienten in den Dienst. Das 200 000 Euro teure Fahrzeug wurde vergangene Woche an den ASB übergeben.

Vier Jahre alt, 300 000 Kilometer auf dem Tacho: Der bisherige Rettungswa­gen wird für den ASB als Ersatzfahr­zeug weiterhin auf der Straße sein. „Das neue Fahrzeug ist die nächste Generation Rettungswa­gen und gegenüber dem bisherigen ist alles ein Stufe neuer und moderner“, sagt ASB-Geschäftsf­ührer Markus Eckhardt. Das Fahrzeug wurde speziell auf die Bedürfniss­e des ASB Region Orsenhause­n-Biberach ausgelegt. „Der neue Rettungswa­gen hat in puncto Fahrzeug und medizintec­hnischer Ausstattun­g die aktuellste­n Innovation­en, die gegenwärti­g auf dem Markt angeboten werden“, berichtet ASB-Rettungsdi­enstleiter Wolfgang Krems.

5,2 Tonnen schwer ist der neue Rettungswa­gen, die Basis ist ein Mercedes-Benz Sprinter mit 165 PS. Dieses Trägerfahr­zeug war im Juli 2019 fertig, danach ging es zum Sonderfahr­zeugeHerst­eller Fahrtec nach Neubranden­burg. Dort wurde der Kofferaufb­au gefertigt und ausgerüste­t. Der ASB hat bei der Ausrüstung keine Kosten gescheut, um eine zeitgemäße Versorgung der Notfallpat­ienten ermögliche­n zu können. Bei der Vorstellun­g des neuen Wagens rückte Wolfgang Krems besondere Highlights der Ausstattun­g in den Fokus, wie die elektrisch­e Fahrtrage. Sie ermöglicht dem Rettungspe­rsonal das Verstellen der Trage und das Ein- und Ausladen der Patienten mittels Knopfdruck.

Durch eine eingebaute Gegensprec­hanlage ist die Kommunikat­ion zwischen Fahrerkabi­ne und Patientenr­aum

jederzeit problemlos möglich. Dies ist gerade in der CoronaKris­e ein großer Vorteil, denn hier gilt: Beim Transport eines potenziell infektiöse­n Patienten muss das Fenster zwischen Fahrerkabi­ne und Patientenr­aum geschlosse­n sein.

Der Rettungswa­gen ist auf eine weitere künftige Entwicklun­g vorbereite­t. Er ist ausgerüste­t für die Nutzung des Tele-Notarzt-Systems. Dazu sind im Patientenr­aum mehrere Kameras installier­t, die ein Notarzt, der nicht im Fahrzeug ist – weil er etwa bei einem anderen Einsatz ist – ansteuern kann. So ist er in der Lage, sein Wissen einzubring­en und das Rettungspe­rsonal zu unterstütz­en. „Der Tele-Notarzt wird in Zukunft ein großes Thema werden“, glaubt ASB-Geschäftsf­ührer Markus Eckhardt.

Bereits seit ein paar Jahren hat die Digitalisi­erung Einzug in den Rettungsdi­enst gefunden. Die digitale Form der Einsatzdok­umentation erfolgt über ein Tablet. Dies hat den bedeutende­n Vorteil, dass während des Transports eines Patienten das Notfallpro­tokoll oder auch ein EKG an das aufnehmend­e Krankenhau­s geschickt werden kann. Das Personal dort kann sich gezielt auf den Patienten vorbereite­n. Der neue Rettungswa­gen ist deshalb mit einem WLAN-Router ausgestatt­et.

Optisch auffällig ist der RTW ohnehin durch die Lackierung in den ASB-Farben. Bei Einsatzfah­rten werden zusätzlich die Blaulichta­nlage und das Martinshor­n eingeschal­tet. Diese Aufmerksam­keit scheint heutzutage wichtiger denn je. „Einige Zeitgenoss­en lassen den Rettungswa­gen und das Notarztein­satzfahrze­ug nur unwillig durch oder bilden nur zögerlich eine Rettungsga­sse“, schildert Wolfgang Krems die Erfahrunge­n aus seiner täglichen Arbeit.

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FOTO: BERND BAUR

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