Schwäbische Zeitung (Biberach)
Jahr ohne Wettbewerbe fürs Schülerforschungszentrum
Jungforscher und Mitarbeiter nutzen Digitalisierung – Aber das gemeinsame Forschen fehlt
BAD SAULGAU (sz) - Auch das Schülerforschungszentrum (Sfz) mit Sitz in Bad Saulgau hat mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen. Es bedeutete beispielsweise ein abruptes Ende der Vorbereitung von 18 Sfz-Teams auf die Landeswettbewerbe bei Jugend forscht und von zwölf Teams auf die deutsche Meisterschaft im Robo-Cup. Dennoch tat sich einiges an den SfzStandorten, vor allem in digitaler Hinsicht.
„Leider hat uns der Lockdown mitten in der Wettbewerbssaison erwischt“, heißt es im Newsletter des Sfz. Wettbewerbe der aktuellen Saison seien aufgrund der Corona-Krise abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Man trage diese Maßnahmen mit, um die Gesundheit von Schülern und Betreuern zu schützen. Dennoch seien die Konsequenzen hart: „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist die derzeitige Situation sehr schwer.“Viele von ihnen hätten monate-, manchmal auch jahrelang an Projekten gearbeitet, die sie gerne vorgestellt hätten.
Es gebe aber keinen „Dornröschenschlaf“im Sfz. Viele Kurse fänden seit Anfang April online statt. So konnten zahlreiche Wettbewerbe, die als Klausuren oder Quiz stattfinden, dennoch von den Schülern bespielt werden. Robotik-Material wurde den Schülern nach Hause geliefert, für die jüngeren gab es kleine Experimentierpakete. Oder die Sfz-Schüler erhalten wöchentlich ein Forscherthema, das sie theoretisch zu Hause bearbeiten können und das korrigiert wird.
Neu ist auch ein Instagram-Account. Das Sfz hat mit Beginn der Corona-Krise unter @sfz_suedwuerttemberg einen eigenen Instagram-Kanal eingerichtet, der über neue Entwicklungen berichtet und daran erinnert, wer wann zu Wettbewerben gefahren wäre. Erfahrung sammelt das Sfz auch mit Vorstandssitzungen in digitaler Form. Im Januar hatte die Aesculap AG aus Tuttlingen ein Smartboard gesponsert, das unter anderem dazu gedacht war, gelegentlich verhinderte Vorstandsmitglieder per Videokonferenz zuzuschalten. Nun ist es wesentlich häufiger im Einsatz.
Initiiert durch Wangener Kollegen wurden in den vergangenen Wochen auf insgesamt fünf Sfz-eigenen 3DDruckern sowie Druckern kooperierender Schulen und Privatpersonen, die das Sfz unterstützen wollten, insgesamt mehr als 600 Rohlinge für Schutzschilde produziert. Das Finish und die Endmontage wurden meistens von Ehrenamtlichen und Lehrern gemacht. Die kompletten Schutzschilde sind an Altersheime und Pflegeinrichtungen, Arztpraxen, Kindergärten mit Notbetreuung, Schulen und jetzt auch Geschäfte verteilt worden.