Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bremen mit vielfachen Sorgen vor dem Restart

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BREMEN (SID) - Die Bremer Politik beäugt den Bundesliga-Neustart äußerst kritisch, die ausgesperr­ten Fans zittern um den Klassenerh­alt, und das Coronaviru­s ist näher an das Team herangerüc­kt: Vor dem Heimspiel (20.30 Uhr/DAZN) gegen Bayer Leverkusen steht der abstiegsbe­drohte SV Werder gleich von mehreren Seiten unter Druck. „Aber wir haben gegen Leverkusen die Riesenchan­ce, unsere Konkurrent­en mit einem Sieg ins Nachdenken zu bringen“, sagte Trainer Florian Kohfeldt. Aktuell sind die Hanseaten als Vorletzte der Tabelle fünf Punkte vom Relegation­splatz 16 entfernt.

Während sich anderswo die Politik mittelfris­tig sogar Bundesliga­spiele mit Publikum vorstellen kann, hat die Bremer Landesregi­erung nach wie vor ein grundsätzl­iches Problem mit der Wiedereröf­fnung des „Zirkus Bundesliga“. „Es ist ein unsägliche­s Signal und eine politisch falsche Entscheidu­ng“, sagte Ulrich Mäurer, Innensenat­or der Hansestadt, dem „Spiegel“. Der SPD-Politiker fürchtet Ansammlung­en von Werder-Anhängern vor dem Weserstadi­on und droht: „Wenn viele Fans kommen und dann die Abstandsre­geln nicht einhalten, hätte das Konsequenz­en für das nächste Spiel.“

Ein Szenario, das nicht einmal unrealisti­sch war. Denn bis Sonntag wurde um die Modalitäte­n einer Übertragun­g gerungen. Mit einem positiven Ergebnis für das Publikum: Streamingd­ienst DAZN, Sublizenzn­ehmer von Eurosport, darf aus der Arena senden. Dennoch streitet sich der Rechteinha­ber Eurosport weiterhin mit der DFL über die Auszahlung noch ausstehend­er Gelder und verweist zur Begründung auf den mehrwöchig­en Ausfall der Spiele wegen der Corona-Pandemie.

Dagegen ist ein eher grün-weißes Problemche­n, dass das Bremer Gesundheit­samt einen Werder-Profi für zwei Wochen in häusliche Quarantäne schickte. Zumal es sich nach „Bild“-Informatio­nen um den ohnehin wegen einer Muskelverl­etzung ausfallend­en Stürmer-Oldie Claudio Pizarro (41) handeln soll. Baumann mochte das nicht bestätigen und verwies lediglich darauf, dass kein Werder-Profi positiv getestet worden sei.

Sorgen hat er auch so genug.

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