Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ab 35 Corona-Neuinfekti­onen gilt im Südwesten „Alarmstufe gelb“

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STUTTGART (lsw) - Baden-Württember­g hat ein Konzept zur Bekämpfung des Coronaviru­s auf Landkreise­bene vorgelegt. Demnach gilt eine Vorwarnstu­fe ab einem Wert von 35 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen („Alarmstufe gelb“). Die Behörden sollen das Infektions­geschehen dann genau beobachten, die Menschen zur besonderen Vorsicht mahnen und die Corona-Tests ausweiten. Ab einem Wert von 50 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohnern müssen konkrete Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen werden, die bis hin zu Ausgangsbe­schränkung­en reichen können.

Nach Angaben eines Regierungs­sprechers nahm das grün-schwarze Kabinett das Konzept am Dienstag zustimmend zur Kenntnis. Es soll an die Landkreise und kreisfreie­n Städte weitergele­itet werden und Grundlage für eine Konferenz mit den Landräten und Oberbürger­meistern in der nächsten Woche sein. Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, dass angesichts der

Kupferzell wird Schwerpunk­t einer Corona-Studie

KUPFERZELL (lsw) - Auf der Suche nach Antworten im Kampf gegen das Coronaviru­s schauen Mediziner und Wissenscha­ftler in den kommenden Wochen unter anderem gespannt ins Hohenlohis­che: In Kupferzell, einem der sogenannte­n Corona-Hotspots, sollen rund 2000 Menschen befragt und getestet werden. Der Ort ist einer von vier Schwerpunk­ten der Studie „Corona Monitoring lokal“, die am Dienstag vorgestell­t wurde. In den nächsten Monaten sollen die Ergebnisse von 8000 Menschen in diesen besonders vom Virus betroffene­n Gemeinden von Wissenscha­ftlern des Robert-Koch-Instituts gesammelt werden. Die Forscher wollen herausfind­en, wie viele Menschen bereits Antikörper gegen das Virus gebildet haben. Außerdem erhoffen sie sich Erkenntnis­se über den Anteil der Infektione­n ohne Symptome. Sie wollen zudem erfahren, welche Menschen häufiger betroffen sind und wie oft eine Erkrankung so schwer verläuft, dass Betroffene ins Krankenhau­s müssen. Kupferzell eignet sich laut den Behörden gut für eine Untersuchu­ng, weil die Gemeinde recht isoliert im ländlichen Raum liegt. Außerdem war sie schon früh ein Corona-Hotspot: Bei einem Kirchenkon­zert am 1. März steckten sich viele Menschen an. In den folgenden Wochen wurden 112 positiv getestet, drei von ihnen starben. Eine ähnliche Studie hatte es im stark vom Coronaviru­s betroffene­n Gangelt im nordrheinw­estfälisch­en Kreis Heinsberg gegeben. regional unterschie­dlich hohen Infektions­zahlen künftig wieder stärker vor Ort über Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie entschiede­n werden soll.

Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) sagte, die Zahl der Neuinfekti­onen bewege sich in Baden-Württember­g in einem moderaten Bereich. Allerdings gebe es erst einen Landkreis, in dem es in den vergangene­n sieben Tagen keine einzige Neuinfekti­on gegeben habe. Nach den Angaben des Sozialmini­steriums vom Montag ist das der Landkreis Sigmaringe­n. Für ganz Baden-Württember­g lag der Wert bei 4,5 Neuansteck­ungen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen.

Auch Bayern verschärft seinen Grenzwert im Frühwarnsy­stem für die Corona-Neuinfekti­onen. Das Landeskabi­nett setzte den Grenzwert auf 35 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanz­leichef Florian Herrmann (CSU) in München mitteilte.

250 Tonnen Gestein müssen gesprengt werden

TODTNAU (lsw) - Nach dem Sturz eines tonnenschw­eren Felsbrocke­ns auf eine Straße bei Todtnau im Südschwarz­wald sollen die geplanten Sicherungs­arbeiten frühestens Ende Mai beginnen. In dem steilen Waldgebiet rund 50 Meter über der Straße müssen 250 Tonnen Felsen gesprengt und abgetragen werden, teilte das Landesamt für Geologie,

Rohstoffe und

Bergbau BadenWürtt­emberg in

Freiburg mit.

Die Felsen und

Steine seien instabil und könnten jederzeit in die Tiefe stürzen. Bis sie gesprengt und beseitigt werden, bleiben die Landesstra­ße und ein Wanderweg in dem Gebiet gesperrt. Anfang Mai war bei Todtnau im Kreis Lörrach ein zehn Kubikmeter großer Felsen in die Tiefe auf die Straße gestürzt.

Fraktionen einigen sich doch noch auf Klimaschut­zgesetz

STUTTGART (lsw) - Der Weg für das geplante neue Klimaschut­zgesetz im Land ist frei. Grüne und CDU haben sich nun doch am Dienstagab­end auf einen überarbeit­eten Gesetzentw­urf verständig­t. „Mit der Einigung ebnet unsere Koalition den Weg für einen langfristi­gen Klimaschut­z im Südwesten“, sagten die Fraktionsc­hefs Andreas Schwarz (Grüne) und Wolfgang Reinhart (CDU) nach der Einigung. Zuletzt hatten die Fraktionen aber darum gerungen, in welchem Maß die Solarpflic­ht für neue und nicht bewohnte Gebäude gelten soll. Nun soll die Solarpflic­ht für Gebäude gelten, bei denen der Wohnanteil fünf Prozent der überbauten Gesamtfläc­he nicht überschrei­tet. Außerdem verständig­ten sich die Fraktionen wie erwartet auf eine verpflicht­ende kommunale Wärmeplanu­ng, eine Photovolta­ikPflicht für größere Parkplätze und auf eine Klimaschut­zstiftung.

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