Schwäbische Zeitung (Biberach)
Corona führt zu deutlichen Einnahmeausfällen
Der Entwurf für den Ummendorfer Haushaltsplan enthält bereits Abstriche aufgrund der Krise
UMMENDORF (mad) - Die CoronaPandemie schlägt auf den Haushaltsplan in Ummendorf durch. Der Gemeindekämmerer Reinhold Besenfelder sagte der „Schwäbischen Zeitung“, der Entwurf spiegle bereits erhebliche Einnahmeausfälle aufgrund der coronabedingten Wirtschaftskrise wider. So kalkuliert die Gemeinde zum Beispiel mit Einnahmen von einer Million Euro aus der Gewerbesteuer, vor Corona war sie noch von 1,7 Millionen Euro ausgegangen. Auch bei den Einkommensteuern und anderen Posten rechnet Besenfelder mit geringeren Einnahmen.
Besenfelder sagte nach der Sitzung auf Anfrage, die Gemeinde sei dieses Jahr mit ihrem Etatentwurf relativ spät dran gewesen. Deshalb habe er Corona schon berücksichtigen können. Ob der Umfang der einkalkulierten Ausfälle ausreiche, könne freilich niemand sagen.
Die Gemeinde hat auf das neue kommunale Haushaltsrecht mit doppelter Buchführung (Doppik) umgestellt. Der Entwurf wurde am Montag in den Gemeinderat eingebracht. Wie in den vergangenen Jahren sollen die Räte das Zahlenwerk erst später debattieren, dies ist im Juni vorgesehen. Geplant sind ordentliche Aufwendungen von gut 10,3 Millionen Euro. Kalkuliert wird mit einem Verlust von mehr als 1,6 Millionen Euro; um das negative ordentliche Ergebnis auszugleichen, verfügt die Gemeinde jedoch über ein ordentliches finanzielles Polster. Besenfelder sagte, auch nach dem alten kameralen Haushaltsrecht sei dieses Jahr eine negative Zuführungsrate vorgesehen gewesen.
Wie gut die Rücklagen in den vergangenen Jahren gefüllt wurden, macht die Jahresrechnung 2018 deutlich. Die Zuführung zum Investitionshaushalt verbesserte sich im vorvergangenen Jahr gegenüber dem Plan deutlich auf jetzt 2,1 Millionen Euro. Die Gemeinde musste daher nicht wie vorgesehen in den Sparstrumpf greifen, vielmehr erhöhte sich die Rücklage zum Jahresende 2018 auf jetzt gut 7,3 Millionen Euro. In den Zahlen spiegelt sich wider, dass im Vorgriff auf die Doppik systembedingt die Haushaltsreste bereits deutlich zurückgefahren worden waren.