Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wilder Müll im Stadtbild bleibt ein Dauerärgernis
Die Stadt Biberach hat 2019 mehr als 900 000 Euro für die Reinigung von Straßen und Plätzen ausgegeben
BIBERACH (sz) - Vermüllung und wilde Müllablagerungen haben auch 2019 wieder zugenommen im Stadtgebiet Biberach. Dies teilt die Stadtverwaltung in ihrem jährlichen Stadtreinigungsbericht mit. Die Schwerpunkte sind wieder der Stadtgarten mit Gigelberganlagen (hier Vandalismus und wilder Müll), der Eingangsbereich zum Wielandpark (Fehlverhalten, Partymüll), die Bushaltestelle Saudengasse (Partymüll) und die Altstadtgassen (Hausmüll in gelben Säcken, Sperrmüll). Die Kosten der Stadtreinigung betrugen im vorigen Jahr 907 000 Euro.
Stadtgarten mit Gigelberganlagen:
Es gab etliche Schäden durch Vandalismus, etwa die Zerstörung der neu angebrachten Holzzäune bei den Biberstaffeln und an der Schillerhöhe, und später im Jahr sehr viele illegale Müllablagerungen
Wielandpark:
Die Attraktivität des Wielandparks zu nächtlicher Stunde, vor allem bei trinkenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen, ist ungebrochen. Es mussten daher wieder sehr viele Belehrungen zur Sauberkeit und Platzverweise ausgesprochen werden. Sachbeschädigungen haben zugenommen. Der Bereich bei den Wieland-Gartenhäusern wurde spät nachts häufig als Partyrückzugszone und „Not-WC“missbraucht. Mittlerweile wurden bei den kritischen Bereichen ein Zaun angebracht und Sträucher gepflanzt.
In der Innenstadt hat sich vor allem an Wochenenden das Glasscherbenaufkommen
wieder erhöht. Die neu angebrachten Raucherzonen am ZOB wurden nicht gut angenommen und die Zigarettenbehältnisse wenig genutzt.
Im Bereich des Stadions wurden weiterhin die Zuschauertribüne vermüllt, weil sich an den Wochenenden abends und nachts illegal Personen auf den Tribünen aufhielten und Partys feierten. Auch die Beleuchtung der Tribünen, die durch Bewegungsmelder
ausgelöst wird, hält diese Personen nicht von ihrem Treiben ab. Ein Schwerpunkt für Vandalismus und Abfall war wieder der Basketballplatz an der Breslaustraße.
Der Skateplatz im Sportareal Liebherr-Straße/Erlenweg wird weiterhin sehr gut angenommen. Es gibt hier immer wieder Vermüllungen, vor allem durch Glasscherben von Fremden. Außerdem wurden Beläge an Skategeräten mutwillig zerstört.
Die Grün-/Parkanlagen zeigten 2019 Verunreinigungen und Beschädigungen im Rahmen des Üblichen. Immer öfter aber wird Abfall in Gewässern entsorgt, sodass hier nach wenigen Wochen große Mengen an leeren Schnaps- und Bierflaschen samt sonstigem Partymüll im Wasser schwimmen.
Das anhaltend geringe Beschädigungsniveau auf den Spielplätzen ist auf die Arbeit des Kommunalen Ordnungsdiensts zurückzuführen. Auf den Spielplätzen Wäldele, Krummer Weg, Meisenweg und Rißinsel, Adenauerallee, Görlitzweg und Valenceallee musste allerdings punktuell wieder sehr viel wilder Müll entsorgt werden. Es ist immer noch so, dass circa 50 Prozent der Spielplatzunterhaltung für Reinigung und Sauberhaltung aufgewendet werden muss.
Die Akzeptanz der bestehenden Hundetoiletten ist weiterhin sehr gut. Es wurden 2019 neue Hundetoiletten und Hundetütenspender aufgestellt.
Bei den Standorten für Wertstoffcontainer ist bei wilden Müllablagerungen
nach wie vor der Standort Weißes Bild Brennpunkt. Die Containerstandorte Weißes Bild, Saudengasse, Wolfentalstraße und Rißstraße werden seit April 2019 stärker ausgeleuchtet, um eine Verringerung der wilden Müllablagerungen zu erreichen. Es konnte bis heute jedoch keine Veränderung festgestellt werden. Es stellt sich nun die Frage, ob eine Videoüberwachung angebracht werden soll.
Das Bekleben von Verkehrszeichen und Straßenmobiliar hat 2019 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Im Frühjahr 2020 waren es viele Aufkleber mit rechtsradikalem Hintergrund.
Immer häufiger werden auch gelbe Säcke für die Ablagerung von wildem Müll verwendet. Sie müssen dann als wilder Müll von der Reinigung der Stadt Biberach entsorgt werden. Auch „To Go“-Verpackungen aller Art sind nach wie vor ein Problem, weil viele achtlos weggeworfen werden. Vor allem Pizzaschachteln und Papierbecher für Getränke haben wieder zugenommen.
Im Herbst 2019 fand wieder eine reguläre Stadtputzede mit über 700 Schülern statt. Diese Umweltaktion ist ein wichtiger Beitrag zur Umweltschutzerziehung von Kindern und Jugendlichen. Zusätzlich gab auch eine kleine Stadtputzede mit den Schwerpunkten Marktplatz, Rißufer, Ratzengraben und Gigelberg, an denen die Firma Boehringer und die Heggbacher Einrichtungen mitgewirkt haben.