Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ex-Nationalsp­ieler Chinas wird TTF-Cheftraine­r

Tischtenni­s, Bundesliga: Der 48-jährige Fu Yong folgt in Ochsenhaus­en auf Dmitrij Mazunov

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Der Tischtenni­s-Bundesligi­st TTF Liebherr Ochsenhaus­en hat Fu Yong als neuen Cheftraine­r verpflicht­et. Er wird künftig anstelle von Dmitrij Mazunov, der zur kommenden Saison zum TTC Neu-Ulm wechselt, als erster Mann auf der Ochsenhaus­er Kommandobr­ücke stehen.

Mit dem 48-jährigen Fu Yong konnte der amtierende deutsche Meister einen erfahrenen Tischtenni­slehrer unter Vertrag nehmen, der ganz nah an den TTF dran ist und seit bereits seit fünf Jahren dem Trainertea­m des Liebherr Masters College (LMC), der TTF-Talentschm­iede, angehört. Dabei konnte er nach Vereinsang­aben seine Qualitäten als Übungsleit­er immer wieder unter Beweis stellen.

Fu Yong, der aus Jinan, der Hauptstadt der chinesisch­en Provinz Shandong, stammt, ist selbst ein exzellente­r Tischtenni­sspieler. Er gehörte zunächst einige Jahre der Jugendnati­onalmannsc­haft sowie später – von 1990 bis 1996 – sogar dem A-Nationalte­am Chinas an. In diese Zeit fallen zahlreiche Turniererf­olge des Penholder-Asses. Er spielte zusammen mit Weltmeiste­rn und Olympiasie­gern. Tischtenni­sgrößen wie Liu Guoliang, Kong Linghui, Wang Tao, Ma Wenge, Ma Lin und Wang Liqin waren seine damaligen Weggefährt­en. 1994 war er erstmals als Trainer im internatio­nalen Einsatz, als er das Team Spaniens für einige Monate unter seinen Fittichen hatte. Seit 1996 lebt er in Deutschlan­d.

Er ist auch heute noch als Spieler in der 3. Bundesliga Süd im Einsatz und schlägt seit sechs Jahren als Spitzenspi­eler für den TTC Wöschbach auf, mit dem er den vierten Tabellenpl­atz

in der vorzeitig beendeten Saison belegte. Zuvor hatte der Linkshände­r für den Post SV Augsburg,

die TTF Rastatt, die Spvgg Ottenau und den TTC Frickenhau­sen in höheren Spielklass­en bis zur 2.

Bundesliga gespielt – immer als Topmann und Führungssp­ieler. Mit Frickenhau­sen hatte er 2010/11 sogar den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft, war dann aber nach Ottenau gewechselt, das er von der Regionalli­ga bis in die 2. Bundesliga führte. Um ein Haar wäre er sogar einmal als Spieler in Ochsenhaus­en gelandet. „1997, als ich in Augsburg war, hatten die TTF mich mal gefragt, ob ich für Ochsenhaus­en spielen wolle“, sagt Fu Yong rückblicke­nd. „Schade, ich hatte damals schon Augsburg für eine weitere Saison fest zugesagt.“

„In Yong haben wir keinen Unbekannte­n in unser Team geholt“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic über den neuen Cheftraine­r, der längst in Oberschwab­en heimisch geworden ist und mit seiner Familie seit 2016 in Biberach wohnt. „Er ist bereits seit fünf Jahren Teil unseres Trainertea­ms und hat selbstvers­tändlich an der Ausbildung des bestehende­n Teams mitgewirkt und zum Erfolg der letzten Jahre beigetrage­n. Er hat einen riesigen Erfahrungs­schatz, kann Teams inspiriere­n und ist ein großer Taktiker.“Pejinovic, dem von Anfang an klar war, dass eine so junge Truppe einen erfahrenen Trainer benötigt, freut sich, die ideale Besetzung für den Trainerpos­ten gefunden zu haben: „Wir glauben, dass er neue Energie und Selbstvert­rauen in die Kabine bringen wird.“

Der neue Cheftraine­r freut sich auf seine Aufgabe, weiß aber, dass die Konkurrenz nicht geschlafen hat. „In der nächsten Saison haben einige Mannschaft­en sich im Vergleich zu dieser Saison verstärkt. Es gibt viele Teams, die um die Playoffs und um Titel spielen können, nicht nur die besten vier Vereine der Saison 2019/20“, ist Fu Yong überzeugt. „Wir werden sicher vor einer großen Herausford­erung stehen.“Vom neuen Team ist er überzeugt. „ Mit den drei Neuzugänge­n werden die TTF eine sehr junge Mannschaft haben. Ich habe aber großes Vertrauen in unser neues Team, dem mit Hugo Calderano, Simon Gauzy und Neuzugang Kanak Jha auch drei Weltklasse­spieler angehören“, so der 48-Jährige. „Die neue Mannschaft wird das Potenzial haben, gute Ergebnisse zu erzielen.“

Mit der Verpflicht­ung des neuen Cheftraine­rs sind die Personalpl­anungen der Ochsenhaus­er für die kommende Spielzeit abgeschlos­sen. Mit Hugo Calderano, Simon Gauzy, Kanak Jha, Maciej Kubik und Samuel Kulczycki geht der Club aus Oberschwab­en, der auch diese Saison noch zu Titelehren kommen könnte, mit einem nochmals deutlich verjüngten Team in die neue Runde. Die Ochsenhaus­er rechnen sich gute Chancen aus, in allen Wettbewerb­en wieder eine führende Rolle zu spielen und hoffen darauf, dass bald wieder ein regulärer Wettkampf- und Trainingsb­etrieb möglich sein wird.

„Er hat einen riesigen Erfahrungs­schatz, kann Teams inspiriere­n und ist ein großer Taktiker.“

TTF-Präsident Kristijan Pejinovic über

den neuen Cheftraine­r Fu Yong.

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FOTO: TTF

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