Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hantavirus: 2020 noch keine Infektion im Landkreis

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LANDKREIS BIBERACH (sz) - Seit Wochen hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem, die Zahl der Hantavirus-Erkrankung­en liegt dagegen bislang weit unter dem Vorjahresn­iveau. Das teilt das Biberacher Landratsam­t in einer Pressemeld­ung mit.

Seit Jahresbegi­nn wurden dem Landesgesu­ndheitsamt (LGA) Baden-Württember­g demnach im Regierungs­präsidium Stuttgart 21 Hantavirus-Erkrankung­en übermittel­t, das sind deutlich weniger als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres mit 168 Fällen. Das Gesundheit­samt des Landkreise­s Biberach registrier­te seit Jahresbegi­nn noch keinen Fall. Im Vorjahr wurden dort drei Fälle gemeldet, 2017 waren es acht Fälle.

Grund für das schwache Infektions­geschehen sei der niedrige Fruchtertr­ag bei Buchen und Eichen in Baden-Württember­g im Herbst 2019 und die damit schlechten Nahrungsbe­dingungen für den Überträger des Virus, die Rötelmaus, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter. In den kommenden Wochen rechnet das Landesgesu­ndheitsamt daher mit einem niedrigen Infektions­risiko und somit deutlich weniger Erkrankung­sfällen als 2019.

Der Mensch infiziert sich über das Einatmen der Krankheits­erreger, die an die eingetrock­neten Ausscheidu­ngen der Rötelmäuse gebunden sind. Ein Infektions­risiko besteht überall dort, wo Rötelmäuse vorkommen und Tätigkeite­n ausgeübt werden, bei denen Staub aufgewirbe­lt wird. Bei Reinigungs­arbeiten von Garagen, Kellern, Scheunen, Ställen und so weiter sind Infektione­n ebenso möglich wie bei Holzarbeit­en in Wald und Garten. Daher sollten die zu reinigende­n Flächen befeuchtet werden, um Staub zu binden. Das Tragen von Staubschut­zmasken kann das Einatmen von erregerhal­tigem Staub verhindern.

Eine Hantavirus-Erkrankung beginnt meist ähnlich einer Grippe mit plötzlich einsetzend­em hohen Fieber. Hinzu kommen Symptome wie Kopf- und Gliedersch­merzen sowie Bauch- und Rückenschm­erzen. In schweren Fällen kann es zu Blut im Urin und sogar zu Nierenfunk­tionsstöru­ngen kommen. In diesem Fall kann sogar eine Blutwäsche (Dialyse) notwendig werden. Da es schwere Verläufe geben kann, ist eine Hantavirus-Erkrankung unbedingt ernst zu nehmen.

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