Schwäbische Zeitung (Biberach)

Verbesseru­ngen für Radler und Fußgänger

Mit kleinen Maßnahmen soll am Zeppelinri­ng nächstes Jahr viel bewirkt werden

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Eine Großbauste­lle wird es nicht – für viele Radfahrer, aber auch manche Fußgänger dürfte das, was die Stadt Biberach nun am Zeppelinri­ng plant, aber eine bedeutende Verbesseru­ng darstellen. Zwei kleine Knackpunkt­e galt es allerdings noch aus dem Weg zu räumen.

Entlang des Zeppelinri­ngs in nördlicher Fahrtricht­ung gibt es bislang noch keinen durchgehen­den Radweg. Teilabschn­itte, die in den vergangene­n Jahren geschaffen wurden, sollen nächstes Jahr miteinande­r zu einer durchgängi­gen Strecke verbunden werden. Nur dann kann diese auch als Radweg ausgewiese­n werden. So soll an den Einmündung­en von Breslau- und Neherstraß­e der Radweg als Furt mit roter Farbe auf die Fahrbahn markiert werden, die dem Radfahrer an den beiden Stellen Vorfahrt gibt. Vor der Einmündung Breslaustr­aße wird der Radweg am Zeppelinri­ng an den Fahrbahnra­nd verschwenk­t. Dazu wird dieser auf einer Länge von rund 15 Metern in Richtung Kreisspark­asse versetzt. Dafür muss entweder einer der dort befindlich­en Kurzzeitpa­rkplätze

oder der Baum an der Einmündung weichen.

In der Breslaustr­aße entfällt dann der Zweirichtu­ngsradweg zu den Schulen hin. In Nordrichtu­ng radeln die Schüler künftig bis zur Einmündung Breslaustr­aße und biegen dann rechts bevorrecht­igt in Richtung Schulen ab. In Südrichtun­g, zur Einmündung hin, sollen die Schüler mit dem Rad den dortigen Gehweg benutzen dürfen, so der Plan der Stadtverwa­ltung.

Mit diesen Maßnahmen waren am Montag alle Stadträte im Bauausschu­ss einverstan­den. Diskussion­en gab es allerdings bei zwei weiteren Punkten. Punkt eins: Der Plan der Verwaltung ist bislang, den Radverkehr vor der Kreuzung Zeppelinri­ng/Ulmer-Tor-Straße/Bismarckri­ng (Ärztehaus) über eine etwa 23 Meter lange Einfädelsp­ur wieder auf die AutoRechts­abbiegersp­ur zurückzufü­hren. Ein eigener Fahrstreif­en für Radler könne aufgrund der nur sieben Meter breiten Fahrbahn und dem hohen Linienbusa­nteil, der dort in Richtung ZOB unterwegs ist, nur schwer ausgewiese­n werden, so die Verwaltung. Das bedeutet allerdings, dass der Radfahrer bei sich zurückstau­endem Verkehr

erst mit dem Autofahrer Blickkonta­kt aufnehmen muss, um vom Radweg auf die Straße einzufädel­n. Ungeübte Radfahrer sollten deshalb den Gehweg benutzen, so die Empfehlung.

Dieser Vorschlag stieß bei Grünen und SPD auf keine Gegenliebe, weil das Einfädeln dadurch doch sehr gefährlich wird. Silvia Sonntag (Grüne) schlug vor, die Mittelinse­l für Fußgänger, die sich dort befindet, zu entfernen. „Dann haben wir Platz für eine Auto-Fahrspur und daneben für eine eigene Fahrradspu­r.“Für rechtsabbi­egende Radfahrer könne man zudem eine eigene Grünphase einrichten. Heidrun Drews (SPD) wollte wegen dieses Punkts die ganze Maßnahme vertagen. Auch sie sprach sich für die Entfernung der Fußgängeri­nsel zugunsten einer Fahrradspu­r aus. „Dieser Vorschlag ist neu, er hat Charme, deshalb sollte man ihn weiterverf­olgen“, schloss sich auch Hubert Hagel (CDU) an.

Elke Fischer vom Stadtplanu­ngsamt wandte ein, dass man sich für diese Idee bereits eine Absage des Tiefbauamt­s geholt habe, weil der Geradeausv­erkehr dann vor der Ampel zu weit links stehe und bei der Weiterfahr­t

einen Bogen nach rechts fahren müsse. Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann regte aber an, die vorgeschla­gene Variante prüfen zu lassen, wenn dem Rest der Maßnahme zugestimmt werde, was der Ausschuss dann auch einstimmig tat.

Punkt zwei: Mit dem Beschluss verbunden ist auch der Bau einer Querungshi­lfe für Fußgänger samt einer Mittelinse­l auf dem Zeppelinri­ng, einige Meter nördlich der Einmündung Viehmarkts­traße. Diese Querung soll den Fußgängern aus und in Richtung der Wohnhäuser am Prinz-EugenWeg eine schnellere Verbindung zur Altstadt ermögliche­n. Hier äußerten Petra Romer-Aschenbren­ner (CDU) und Magdalena Bopp (Freie Wähler) zunächst Zweifel, ob eine weitere Verkehrsin­sel auf dem Zeppelinri­ng an dieser Stelle nicht für weitere Staus in den Stoßzeiten sorge. Die Mittelinse­l werde zum Großteil auf die bereits heute vorhandene Sperrfläch­e in diesem Bereich gesetzt, sagte Elke Fischer. „Es gehen keine größeren Fahrbahnfl­ächen verloren und man muss auch nicht drum herum fahren.“Man nehme zu Protokoll, dass die Fußgängeri­nsel auf der Sperrfläch­e liegen müsse, sagte Kuhlmann hier zu.

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