Schwäbische Zeitung (Biberach)
Keine Brennpunktschule, aber Sozialarbeit ist sinnvoll
Slava Sandel ist seit 2017 Ansprechpartnerin an der Umlachtalschule – Um welche Probleme es geht
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UMMENDORF - Die Umlachtalschule in Ummendorf sei keine Brennpunktschule, bilanzierte die Schulsozialarbeiterin Slava Sandel, aber allgemein steige der Gesprächsbedarf der Kinder und Jugendlichen und liege „im guten Durchschnitt“. Sandel ist seit 2017 mit einer 50-ProzentStelle an der Umlachtalschule tätig und hat somit einen beträchtlichen Teil der Kinder von der fünften Klasse an begleiten können. So sei ein Vertrauensverhältnis gewachsen. Sie berichtete, dass sie gemeinwesenorientiert arbeite und Ehrenamtliche einbeziehe. Außerdem steht Sandel in ständigem Erfahrungsaustausch mit ihren Kollegen, sie gehört zum Team des Biberacher Vereins Jugend Aktiv als Träger der Sozialarbeit.
Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit seien regelmäßige Aktionstage gemeinsam mit dem Lehrerkollegium. Einzelfälle von Cybermobbing könnten vorkommen, aber das sei in Ummendorf „nicht das Thema Nummer 1“.
Die Schulsozialarbeiterin versteht sich als Ansprechpartnerin für alle Fragen, von Liebeskummer bis zu schulischen Problemen, und versucht, vor allem in der Mittagspause an vier Tagen in der Woche ein offenes Ohr zu haben.
Auf Fragen aus dem Rat berichtete Sandel überdies, dass sie während der Phase des Corona-Fernunterrichts mit jeder Familie immerhin ein Mal Kontakt gehabt habe. Für die meisten sei das gut gegangen, ohne Zweifel hätten es manche Kinder von Eltern mit Sprachschwierigkeiten schwerer gehabt und einzelne hätten auch verbale Gewalt in ihrer Familie erlebt.
Sandel sagte weiter, lange habe sie sich gegen ein dienstliches Smartphone gesträubt, jedoch werde diese Kontaktmöglichkeit vermutlich unverzichtbar werden. Auf dem Wunschzettel stehen mehr Räume. Ein Anliegen seien ihr außerdem offene Jugendtreffs, damit Schüler nicht auf dem Gemeindegebiet umherziehen.