Schwäbische Zeitung (Biberach)

Trotz Pandemie hohe Nachfrage nach Festbräu

Schussenri­eder Brauerei setzt 2020 auf bewährte Produkte – Wie sich der Absatz entwickelt hat

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Feste gibt es in diesem Pandemie-Jahr nur wenige. Dennoch verkauft die Schussenri­eder Brauerei ab sofort wieder ihr Festbräu. „Für uns war klar, dass wir das Festbräu trotzdem brauen, denn wir hatten zahlreiche Vorbestell­ungen“, erklärt Brauereich­ef Michael Ott seine Strategie. Es sei ein süffiges Bier, das etwas höher eingebraut sei, mit 5,6 Prozent, gar nicht so sehr gedacht für die Feste im Sommer, sondern eher für die kälteren und besinnlich­en Tage im Herbst und Winter.

Zusammen mit seinem Braumeiste­r habe er die Rezeptur für das Getränk vor fünf Jahren entwickelt. „Unsere Erfahrung ist, dass gerade zu Weihnachte­n und während der Feiertage die Menschen sich gerne etwas gönnen und da passt dieses

Bier“, so Ott. Das Festbräu ist auf dem Markt seit dem 1. Oktober und es verkaufe sich im Getränkema­rkt und in der Gastronomi­e sehr gut. Gerade in diesem Krisenjahr sei es gut, auf Bewährtes zu setzen – und das Festbräu gehöre inzwischen fest zum Sortiment der Schussenri­eder Brauerei dazu.

Insgesamt blickt Ott mit gemischten Gefühlen auf das Jahr zurück. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie werde deutlich mehr Bier zu Hause konsumiert, „das spüren wir im Umsatz“, so Ott. Den Flaschenbi­erumsatz im Einzel- und Getränkeha­ndel habe die Schussenri­eder Brauerei während der ersten kritischen Phase im Frühjahr im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent steigern können. Demgegenüb­er stehe allerdings im gleichen Zeitraum ein Einbruch im Absatz in der Gastronomi­e um rund 20 Prozent. „Durch das gute Wetter im Sommer haben wir danach einiges wettmachen können, da die Menschen gerne in die Biergärten gesessen sind“, sagt Ott.

Insgesamt sei es jedoch ein recht durchwachs­enes Jahr gewesen, da auch fast alle Feste ausfielen, auf denen sonst viel Bier konsumiert werde. „Und jetzt, für den Herbst und Winter, gibt es immer noch keine Entwarnung und wir wissen nicht, was kommt. Möglich, dass bei steigenden Infektions­zahlen die Gastronomi­e wieder schließt, das wäre nicht gut für uns“, bilanziert er. Es seien unsichere Zeiten für die Brauereibr­anche. Trotz allem blickt der Brauereich­ef positiv in die Zukunft. Dem Unternehme­n gehe es gut.

Bewusst setzt die Schussenri­eder Brauerei beim Marketing des Festbräus auf Tradition und Regionalit­ät: Abgebildet auf dem in dunkelblau und gold gehaltenen Etikett sind die Dorfkirche Steinhause­n und das Museumsdor­f Kürnbach, stellvertr­etend für alle kulturelle­n Einrichtun­gen in Oberschwab­en.

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FOTO: ALFRED WEISS FOTOGRAFIE Das Schussenri­eder Festbräu gibt es nur jetzt.

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