Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bäckerei bezieht neue Räumlichkeiten in Hochdorf
Was sich für die Kunden durch den Umzug ändert und wann die Bücherei in der Gemeindehalle öffnet
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HOCHDORF - Auf diesen Moment haben viele Hochdorfer lange gewartet: Die Bäckerei Mohr hat am Mittwoch am neuen Standort erstmals ihre Türen geöffnet. Bisher war die Bäckerei im Untergeschoss der Raiffeisenbank untergebracht, neben dem Rathaus. Der nicht barrierefreie Zugang war vor allem für ältere Mitbürger ein Problem.
Jetzt befindet sich die Bäckerei im Erdgeschoss der neu sanierten Gemeindehalle. Bereits morgens früh um neun Uhr sind im Innenraum der Bäckerei alle Tische und Stühle besetzt. Eine Runde junger Frauen genießt das spontane Sektfrühstück, mehrere Senioren genehmigen sich ein kleines Frühstück. Florian und Simone Mohr freuen sich über den regen Kundenverkehr. „Wir waren schon etwas aufgeregt, wie der Tag heute verläuft, und es ist schön zu sehen, dass die Hochdorfer das Angebot annehmen“, so das Inhaberehepaar.
Die neuen Räume sind deutlich heller und freundlicher und im Gegensatz zu früher gibt es sowohl drinnen als auch draußen Sitzmöglichkeiten. Wie auch in den anderen Filialen bietet die Bäckerei nebst Backwaren zusätzlich ein relativ großes Sortiment an Grundnahrungsmitteln an sowie Briefmarken und dergleichen. Auch ein neuer Briefkasten steht direkt vor der Tür.
„Gerade während der Pandemie haben wir erlebt, dass die Menschen lieber bei uns einkaufen und Briefmarken holen als in die Stadt zu fahren“, erzählt Simone Mohr. Einen Nahversorger für die kleinen Dinge des Alltags im Dorf zu haben, sei gerade für ältere Leute und junge
Familien wichtig. „Wenn fürs Kochen nur eine Kleinigkeit fehlt, will man nicht immer sofort nach Biberach fahren müssen“, ist ihre Erfahrung.
Das sieht auch Margit Geiger, stellvertretende Bürgermeisterin von Hochdorf, so. „Dass die Bäckerei jetzt eröffnet hat, ist das letzte Mosaik der Ortsmittegestaltung. Da haben wir alle lang darauf gewartet“, sagt sie.
Es sei wichtig, dass es auch in einer kleineren Kommune die Möglichkeit gebe, einzukehren und Kleinigkeiten einzukaufen. Das werte
edeka.de den Ort auf. „Wir hoffen daher sehr, dass die Bürger das Café regelmäßig nutzen und den lokalen Handel so stärken.“
Bewusst hat das Ehepaar die Öffnungszeiten der Filiale an die Praxiszeiten im direkt angrenzenden Ärztehaus angepasst. „Die Menschen, die zum Arzt müssen, haben immer wieder Wartezeiten. Diese können sie nun bei uns verbringen – oder sie können bei uns ihr Frühstück nachholen, wenn sie nüchtern zum Arzt mussten“, so die Inhaberin. Sie ist gespannt, ob das Konzept aufgeht.
Was jetzt noch fehlt, ist, dass der Vorplatz fertig wird. Dies soll in den nächsten Tagen geschehen. Dann kann auch direkt vor dem Geschäft geparkt werden, was für jene wichtig ist, die einfach nur durch Hochdorf durchfahren.
Geschlossen ist im Moment auch noch die Bücherei in der Gemeindehalle, die sich ebenfalls im Erdgeschoss direkt neben der Bäckerei befindet. Zurzeit fehlen dort noch die neuen Regale. Sobald diese eintreffen, können die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bücherei diese befüllen und eröffnen. Ein genauer Zeitpunkt steht hierfür laut Geiger aber noch nicht fest.
Hermann und Maria Mohr gründeten die Bäckerei Mohr 1953 in Unteressendorf. Wenige Jahre später kaufte Hermann Mohr die zuvor gepachtete Bäckerei in der Biberacher Straße 10 und eröffnete eine erste Filiale in Winterstettendorf.
Heute arbeiten rund 40 Personen in dem Familienbetrieb, unter anderem die Eltern von Florian Mohr, Hubert und Amal Mohr. Verkaufsstellen gibt es in Unteressendorf, Schweinhausen, Hochdorf und Ummendorf.