Schwäbische Zeitung (Biberach)

Corona: Realschüle­rin positiv getestet

33 Schüler müssen in Quarantäne – Zu diesen weiteren Maßnahmen greift die Stadt

- Von Sybille Glatz

OCHSENHAUS­EN - An der Realschule Ochsenhaus­en gibt es einen Corona-Fall. Wie Bürgermeis­ter Andreas Denzel in der jüngsten Sitzung des Verwaltung­s-, Schul- und Kulturauss­chusses mitteilte, ist eine Realschüle­rin einer siebten Klasse positiv auf das neuartige Coronaviru­s getestet worden. Für sie und ihre Klassenkam­eraden bedeutet das, dass sie alle in eine 14-tägige Quarantäne müssen. Doch sie sind nicht die einzigen.

„Darüber hinaus gab es Berührungs­punkte zu Schülern aus anderen siebten Klassen“, sagte Denzel. Das hat zur Konsequenz, dass weitere Siebtkläss­ler aus anderen Klassen in Quarantäne müssen. Das betrifft jedoch nicht alle vier siebten Klassen, die es an der Schule gibt, sondern nur Teile davon. Die Zahl an Schülern, die in Quarantäne müssen, weil sie Kontakt mit der positiv getesteten Schülerin hatten, gab Denzel am Dienstagab­end mit 30 an. „Insgesamt wurden 30 Kontaktper­sonen ermittelt“, sagte Denzel. Diese Zahl stieg im Lauf des Mittwochs auf 33 an.

Damit sind in Ochsenhaus­en inklusive der Schülerin sechs infizierte Personen gemeldet (Stand 13. Oktober).

TRAUERANZE­IGEN

Die Zahl der Kontaktper­sonen, die in Quarantäne bleiben müssen, liegt bei 52 (Stand 14. Oktober). Laut Realschule haben die Schüler in Quarantäne jedoch nicht automatisc­h Ferien. Sie werden aus der Ferne daheim unterricht­et, sogenannte­s Homeschool­ing. Die Meldung des Corona-Falls an der Realschule verband die Stadtverwa­ltung mit einem dringenden Appell an die Mitglieder des Ausschusse­s, der Anschaffun­g von Lüftern für die Schulen zuzustimme­n. „Das Problem brennt uns unter den Nägeln“, sagte Michael Schmid-Sax, der bei der Stadt für die Bereiche Kultur und Bildung zuständig ist. Er bat das Gremium eindringli­ch, keine Zeit zu verlieren.

Für die Schulen und die Stadt als Schulträge­r sei die Corona-Pandemie eine „echte Herausford­erung“, berichtete Schmid-Sax. „Die Trennung von Klassen und Gruppen ist in der Praxis sehr schwer umzusetzen“, sagte er. Die Trennung betreffe ja nicht nur den Unterricht, sondern auch die Mensen und die Betreuung. Mit Beginn der kälteren Jahreszeit kommt ein weiteres großes Problem hinzu: der regelmäßig­e Luftaustau­sch in den Klassenzim­mern. „Wenn man die Räume an den Ochsenhaus­er

Schulen zusammenre­chnet, geht es um 150 Räume“, sagte Schmid-Sax.

In Zimmern, bei denen sich die Fensterfro­nt nur auf einer Seite befinde, könne man die Raumluft nicht einfach über das Öffnen von gegenüberl­iegenden Fenstern, sogenannte­s Querlüften, austausche­n, erläuterte Schmid-Sax. Daher sei die Verwaltung auf der Suche nach technische­n Lösungen gewesen. Die Lösung, die er dem Gremium vorschlug, sieht wie folgt aus: „In die Fenster werden hochwertig­e Lüfter eingesetzt, wie sie auch in Computern verwendet werden. Sie laufen kontinuier­lich und ziehen die Luft aus dem Zimmer nach draußen“, sagte er. Dieses System habe zwei Vorteile. Der eine ist der niedrige Geräuschpe­gel. „Die Lüfter laufen geräuschlo­s“, sagte Schmid-Sax. Der zweite Vorteil: „Der Charme an dem System ist, dass im Gegensatz zu Luftwäsche­rn kein Filterwech­sel notwendig ist. Das System ist komplett wartungsfr­ei.“Auf diese Weise würden die Räume kontinuier­lich mit frischer Luft versorgt, die von den Gängen über die Türen in die Räume ziehe.

Die Anschaffun­gskosten pro Raum gab Schmid-Sax mit etwa 500

Euro an. Es sei auch noch nicht sicher, ob alle 150 Räume mit den Lüftern ausgestatt­et werden müssen. „Die Gemeinscha­ftsschule Reinstette­n hat mitgeteilt, dass sie das nicht brauche. Das bedeutet, dass es 25 Räume weniger wären.“Gemeindera­t Frank Gmeinder (SÖB) erkundigte sich, ob die Lüftung nicht auch in anderen öffentlich­en Gebäuden wie den Kindergärt­en ein Problem sei. Das bestätigte Schmid-Sax. „Das Grundprobl­em ist in allen Gebäuden dasselbe“, meinte er. Doch an den Schulen sei das Problem am drängendst­en, deshalb fange man dort an.

Gemeinderä­tin Renate Schlegel (CDU) warnte davor, sich allein auf die Lüfter zu verlassen. „Es ist wichtig, dass alle anderen Maßnahmen trotzdem eingehalte­n werden“, meinte sie. Gemeindera­t Gerhard Gruber (CDU) sprach sich klar für die Lösung aus. „Ich finde das einen guten Ansatz und bin dafür, dass wir loslegen. Das Lüften ist aus Sicht von Experten ein wichtiger Punkt, um Infektione­n zu verhindern.“Das Gremium zeigte sich einverstan­den mit dem Vorschlag von Schmid-Sax, dass die Verwaltung die Beschaffun­g der Lüfter vorantreib­t und die entspreche­nden Angebote nachreicht.

 ?? FOTO: TOBIAS REHM ?? Eine Schülerin der Realschule Ochsenhaus­en ist positiv auf das neuartige Coronaviru­s getestet worden.
FOTO: TOBIAS REHM Eine Schülerin der Realschule Ochsenhaus­en ist positiv auf das neuartige Coronaviru­s getestet worden.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany