Schwäbische Zeitung (Biberach)
Parkhaus in der Laupheimer Rabenstraße lockt Vandalen an
Stadt beauftragt Sicherheitsdienst – Die Kameraüberwachung soll ausgeweitet werden
●
LAUPHEIM - Keine vier Wochen ist es her, dass das Parkhaus Rabenstraße eröffnet wurde – und schon gibt es Probleme mit Müll und Sachbeschädigungen. Die Stadt hat einen privaten Sicherheitsdienst engagiert und bereitet weitere Schritte vor, um dem Vandalismus Einhalt zu gebieten.
„Wir haben die Zusage der Polizei, dass Streifenwagenbesatzungen auch im Parkhaus patrouillieren“, berichtete Raymond Ihle, Technischer Leiter der Stadtwerke, am Montag dem Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats. Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes sollen Leute, die auf den Decks „Party machen“, des Gebäudes verweisen.
Jedoch, so Ihle: „Das scheint nicht auszureichen.“Man erwäge deshalb, die Toiletten mit einem Kartenlesegerät auszustatten, damit nur Parkhauskunden sie betreten können. Außerdem werde an einem Konzept zur Ausweitung der Kameraüberwachung gearbeitet, mit sogenannten Smart-Cams, die direkt beim Sicherheitsdienst aufgeschaltet sind.
„Wir müssen solchen Anfängen zwingend wehren“, forderte Stadtrat Hilmar Kopmann (Freie Wähler). Parkhäuser seien grundsätzlich „Angsträume“; wenn sich herumspreche, dass es Probleme im Parkhaus Rabenstraße gebe, „traut sich niemand mehr rein“. Oberbürgermeister Gerold Rechle pflichtete
● ihm bei: „Wir müssen sofort reagieren. Denn in der Tat geht es auch um das subjektive Sicherheitsgefühl.“
Anderseits, so Rechle, halte er es für wenig zielführend, die negativen Vorkommnisse herauszustellen. „Ja, da war Vandalismus, auch in den WCs. Das war zu befürchten.“Gleichwohl bitte er alle, „dieses Gebäude in eine positive Gesamtschau zu überführen und die Vorteile, die es bietet, herauszuarbeiten“. Man müsse „das Beste daraus machen für die Innenstadt und die Menschen in unserer Stadt“, appellierte er an die Ausschussmitglieder.
Sven Rust (fraktionslos) berichtete von Bekannten, die das Parkhaus Rabenstraße im Prinzip gut finden, sich indes scheuen, ihr Auto über Nacht dort stehen zu lassen, weil viele Jugendliche sich dort versammelten, und eben auch „ein paar Idioten“.
Martina Miller (SPD) hat das Parkhaus vergangene Woche in Augenschein genommen. Müll dünkte sie das kleinste Problem. „Ich mache mir eher Sorgen wegen der Belegung.“Im Stadtzentrum habe der Verkehr zur selben Zeit gebrummt, „der einzige Ruheort war das Parkhaus. Es war so gut wie leer“. Dabei solle es doch die Innenstadt von Verkehr entlasten.
Unglücklich fände es Miller, sollte die WC-Nutzung auf Parkhauskunden beschränkt werden: „Das WC wird von der Bevölkerung stark genutzt und als öffentliche Toilette wahrgenommen.“