Schwäbische Zeitung (Biberach)

Prüfungsan­stalt sieht „größere Unstimmigk­eiten“

Was an der Finanzführ­ung von Warthausen bemängelt wurde – Und wie die Kämmerin darauf reagiert

- Von Andreas Spengler

WARTHAUSEN - Wie gut hatte die Gemeinde Warthausen in den vergangene­n Jahren ihre Finanzen im Griff? Über diese Frage wurde in der vergangene­n Ratssitzun­g diskutiert. Bei einer Finanzprüf­ung ist von „größeren Unstimmigk­eiten“und „größeren Abweichung­en“die Rede.

Die Liste der Ausführung­en der Gemeindepr­üfungsanst­alt (GPA) ist lang. Darin wird unter anderem betont, dass die Finanzen in den Jahren 2013 bis 2018 „im Ganzen geordnet“waren. Allerdings sind im Bericht auch auf mehreren Seiten Mängel genannt. So ist laut Bericht fünf Jahre lang die Gemeindeka­sse nicht geprüft worden. Außerdem sind bei der Prüfung der Gewerbeste­uerumlage „größere Unstimmigk­eiten aufgefalle­n“. Deshalb kommt auf die Gemeinde nun voraussich­tlich eine Nachzahlun­g in Höhe von rund 350 000 Euro zu. „Differenze­n“ergaben sich zudem in den Bilanzen.

Ratsmitgli­ed Ulrich Geister monierte: „Das klingt alles nach formalen Fehlern.“Diese fallen in die Amtszeit des Bürgermeis­ters Wolfgang Jautz.

Er erwarte von der Gemeindeve­rwaltung, nächstes Mal „einen deutlich besseren Prüfungsbe­richt zu bekommen“. Die Aussage „im Ganzen geordnet“klinge für ihn nach der Schulnote „mangelhaft bis ungenügend“.

Die neue Kämmerin Sabrina Kühnbach erklärte hingegen, sie empfinde diesen Satz wie auch den gesamten Prüfungsbe­richt als „nicht so negativ“. „Unser Ziel muss aber natürlich immer sein, besser zu werden.“

Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz verwies auf die Umstellung von Kameralist­ik auf Doppik. Dabei sei viel „Detailarbe­it“in der Kämmerei angefallen. Außerdem seien zum Teil auch Fehler entstanden, die nicht auf das Konto der Verwaltung gingen.

Gemeindera­t Philipp Eggensberg­er hatte selbst am Abschlussg­espräch mit der GPA teilgenomm­en und sprang für die Verwaltung in die Bresche: Bei dem Gespräch sei der Eindruck entstanden, dass viele Mängel von der Kämmerin Kühnbach „bereits aufgearbei­tet worden seien“. Dafür gab es Applaus im Rat.

Für die Allgemeine Finanzprüf­ung zahlt die Gemeinde knapp 50 000 Euro.

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