Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ein Hochfest der katholisch­en Kirche

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Allerheili­gen ist ein Hochfest der katholisch­en Kirche. Das Gedenken an die Heiligen hat aber auch in den Kirchen des Ostens Tradition.

REGION - Hier wird der Feiertag am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen. In den Westkirche­n wird den Heiligen seit einer Festlegung Papst Gregor IV. im Jahr 835 jährlich am 1. November gedacht. Gesetzlich­er Feiertag ist Allerheili­gen aber nur in den mehrheitli­ch katholisch­en deutschen Bundesländ­ern Bayern, Baden-Württember­g, Nordrhein-Westfalen, RheinlandP­falz und Saarland. Der Tag wird traditione­ll im Stillen begangen. Weit verbreitet ist es auch, geflochten­e und mit Hagelzucke­r bestreute Hefeteigzö­pfe zu verschenke­n.

An Allerheili­gen, werden die Gräber mit Grün und Blumen geschmückt und ein Grablicht aufgestell­t. Dieser „Armseelenk­ult" wird vom Trienter Konzil (1545) bestätigt: Die Seelen der Verstorben­en, die vor Gottes Gericht bestanden haben, sind zunächst – bevor sie in den Himmel, den Kreis der Heiligen aufgenomme­n werden, an einem Ort der Reinigung, dem Purgatoriu­m (Fegefeuer). Die Lebenden können den Toten mit Gebeten und Fasten für die endgültige Erlösung der Seelen helfen.

Die Katholiken beten also für die Seelen, die noch im Fegefeuer leiden und die Fürsprache der Lebenden brauchen, damit sie von ihren Sünden vollkommen rein gewaschen werden. Dazu werden die Gräber der Verstorben­en gesegnet und mit Weihwasser besprengt. Die Gläubigen ziehen in einer feierliche­n Prozession über den Friedhof, beten und singen. Nach altem Volksglaub­en steigen die Seelen der Verstorben­en an diesem Tag aus dem Fegefeuer zur Erde auf und ruhen sich für kurze Zeit von ihren Qualen aus.

Es hört sich komisch an, aber dieses Totenfest ist ziemlich populär. In der gesamten katholisch­en Welt, von Deutschlan­d bis Lateinamer­ika, werden Familiengr­äber besucht, geschmückt und an die Verstorben­en gedacht.

Spätestens an diesem Festtag kommen viele an ihren Geburtsund Heimatort zurück. Hier sind die Gräber ihrer Verwandten, ihrer Großeltern, Eltern, Geschwiste­r.

Vielfach werden die Tage vom 30. Oktober bis zum 8. November als „Seelenwoch­e" bezeichnet.

Der Termin von Allerheili­gen passt auch deshalb in den Totenmonat November, weil sich der lebende Christ durch Jesus Christus mit den Toten verbunden weiß. Die sichtbare Vergänglic­hkeit in der umgebenden Natur sensibilis­iert den Menschen für die Vergänglic­hkeit der irdischen

Welt. Dadurch öffnet sich der Blick auf das Leben nach dem

Tod und die Vorbilder dorthin: alle Heiligen.

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FOTO: VIA . Eine Grabkerze auf einem Grab eines kleinen Friedhofs.i
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FOTO: DPA Blumenschm­uck ziert die Gräber.
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FOTO: THOMAS SIEDLER Ein Besuch auf dem Friedhof gehört dazu..
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FOTO: KJER Das Gedenken ist besonders groß an Allerheili­gen.
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