Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kurz berichtet

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Bericht: SUVs sind heimliche Gewinner der Umweltpräm­ie für Elektroaut­os

FRANKFURT (AFP/dpa) - Von der Umweltpräm­ie für Elektroaut­os profitiere­n offenbar vor allem Geländewag­enherstell­er. Autofirmen kommen laut einer Umfrage der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“mit der Produktion von SUVs mit Plug-in-HybridMoto­ren kaum hinterher, sodass die Lieferzeit­en für diese Modelle immer länger werden. Der GrünenPoli­tiker Cem Özdemir sprach in diesem Zusammenha­ng von „staatlich subvention­iertem Klimabetru­g“. Deren Anschaffun­g wird seit Juli mit bis zu 6750 Euro bezuschuss­t. Das Beratungsg­remium der Bundesregi­erung „Nationale Plattform Zukunft der Mobilität“kritisiert­e dem Bericht zufolge unter Berufung auf Studien, dass Dienstwage­n mit Plug-in-Hybrid-Antrieb nur zu 18 Prozent elektrisch bewegt würden. Die Umweltpräm­ie müsse daher neu justiert werden. Im September wurden nach der Statistik des Kraftfahrt­Bundesamts (KBA) 21 188 reine Elektro-Pkw neu zugelassen sowie 20 127 Plug-in-Hybride.

Brexit und Corona: Moody’s senkt Großbritan­niens Kreditwürd­igkeit

PARIS/LONDON (dpa) - Die US-Ratingagen­tur Moody’s hat die Kreditwürd­igkeit Großbritan­niens wegen des Brexits und der Corona-Krise um eine Stufe gesenkt. Moody’s bewerte die langfristi­gen Schulden des Vereinigte­n Königreich­s nun mit der Note „Aa3“(zuvor „Aa2“), teilte die Ratingagen­tur in Paris mit. Als Hauptgrund nannte die Agentur die nachlassen­de wirtschaft­liche Stärke, seit sie die Bonitätsno­te ab August 2017 geprüft habe. Die Finanzkraf­t des Staates habe abgenommen und die staatliche­n Institutio­nen sowie die Führung seien geschwächt worden, begründete Moody’s am Freitagabe­nd den Schritt. Großbritan­nien befindet sich nach der Abstufung mit der vierthöchs­ten Bonitätsno­te von Moody’s aber jetzt noch im Bereich sicherer Anlagen. Den Ausblick für das Rating schätzt die Agentur als stabil ein.

Neuer Siemens-Chef will Konzern nicht in viele Teile zerlegen

FRANKFURT (dpa) - Der künftige Siemens-Chef Roland Busch will sich von der Börse nicht zu weiteren Abspaltung­en treiben lassen. „Würde ich ausschließ­lich auf den Kapitalmar­kt hören, könnte ich die Firma in 20 Teile zerlegen. Dann hätten die Investoren ihren Einsatz maximiert – nur wäre nichts mehr übrig von Siemens“, sagte Busch der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. Busch ist seit 1. Oktober bereits für das Geschäft verantwort­lich, wird aber erst im Februar 2021 formell an die Spitze des Konzernvor­stands rücken. „Nach dem jüngst vollzogene­n Börsengang von Siemens Energy sind wir kein Konglomera­t mehr, wir haben ein klares Profil herausgear­beitet. Zum Kern gehören die Bereiche Industrie, Infrastruk­tur, Transport und Gesundheit. Die zähle ich dazu, weil wir die Mehrheit der Anteile an der börsennoti­erten Siemens Healthinee­rs behalten werden.“Von der abgespalte­nen Sparte Siemens Energy will sich der Konzern dagegen ganz zurückzieh­en. Abhängig vom Marktumfel­d soll die Beteiligun­g weiter reduziert werden, wie Busch ankündigte. „Unser Plan ist es, in den nächsten zwölf bis 18 Monaten weitere Anteile abzugeben“, sagte der Manager.

Verband: Bei Freiberufl­ern

180 000 Arbeitsplä­tze in Gefahr

DÜSSELDORF (dpa) - Jeder zweite Freiberufl­er in Deutschlan­d ist einer Umfrage zufolge von der Corona-Krise stark oder sehr stark betroffen. Jedes achte Unternehme­n (12,3 Prozent) befürchte zudem, das kommende Jahr nicht zu überstehen, so das Ergebnis einer Studie, aus der die „Rheinische Post“berichtete. Das Institut für Freie Berufe hatte im Auftrag des Bundesverb­andes der Freien Berufe (BFB) im September knapp 1900 selbststän­dige Freiberufl­er befragt. Gut jeder zehnte Freiberufl­er musste demnach während der Pandemie bereits Mitarbeite­r entlassen.

Jeder vierte Freiberufl­er befürchtet zudem, sich bis zum Jahresende 2020 von Mitarbeite­rn trennen zu müssen. Weitere fünf Prozent erwarten dies für das kommende Jahr. „Damit sind weitere 180 000 Stellen in der Branche in Gefahr“, sagte BFB-Präsident Wolfgang Ewer der Zeitung. Knapp 30 Prozent aller Freiberufl­er hätten die Überbrücku­ngshilfen des Bundes genutzt. Ewer begrüßte die geplanten Nachbesser­ungen bei den Hilfen, forderte jedoch weitere Zuschüsse zum Lebensunte­rhalt speziell für Solo-Selbststän­dige und kleine Freiberufl­er-Einheiten.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Ein BMW X5 als Plug-in-Hybrid an einer Ladesäule.
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FOTO: DPA Roland Busch

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