Schwäbische Zeitung (Biberach)
Pöschl beschenkt Olympia und sich selbst
Fußball, Landesliga: Laupheim gewinnt in Schussenried 4:2
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BAD SCHUSSENRIED - Der FV Olympia Laupheim hat das Derby beim FV Bad Schussenried für sich entschieden und damit den dritten Platz in der Fußball-Landesliga gefestigt. Die Blau-Weißen gewannen im Schussenrieder Zellersee-Stadion mit 4:2 (1:1). Torjäger Hannes Pöschl beschenkte sich zu seinem 25. Geburtstag mit einem Hattrick. Den vierten Laupheimer Treffer steuerte Kapitän Julian Haug bei.
„Die Mannschaft hat mir auch heute wieder sehr geholfen“, freute sich Pöschl über seine Tore zehn, elf und zwölf in dieser Saison. Damit setzte sich das Geburtstagskind auch an die Spitze der Torjägerliste der Landesliga. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit noch schwergetan, weil der Gegner sehr tief stand, aber nach der Pause haben wir uns souverän durchgesetzt“, so Pöschl, der anschließend einen ausgeben musste.
Schussenrieds Trainer Markus Stocker hatte den Gegner und auch dessen Trainer Stefan Wiest offensichtlich mit der Variante Fünferkette überrascht. „Wir wollten heute so spielen, weil Laupheim doch eine enorme Offensivkraft hat“, begründete Stocker seine Idee, die in Durchgang eins auch aufging. Stocker hatte sich auch dafür entschieden, zunächst Simon Kraft und Felix Bonelli wegen leichter muskulärer Probleme draußen zu lassen.
Schussenried spielte mit, hielt die Olympia vom eigenen Tor weitgehend weg und ging nach 41 Minuten nicht unverdient in Führung. Nico Junker schloss eine Musterkombination über Paul Schmid und Luca Maucher mit einem Schuss unter die Latte ab. Gespielt waren 41 Minuten. Das 1:0 hatte auch schon Kapitän Patrick Baur zuvor auf dem Fuß, doch seinen Schuss konnte Laupheims Keeper Alex Aumann nach gut 20 Minuten um den Pfosten drehen.
Schon zwei Minuten nach dem 1:0 gelang Laupheim nach einem Freistoß der Ausgleich. Haug nutzte einen Abpraller und schob aus kurzer Distanz ein. „Ein guter Zeitpunkt für einen Treffer so kurz vor der Pause“, schmunzelte Stefan Wiest, der auch wusste, dass seine Mannschaft mit dem Abwehrbollwerk des Gastgebers doch ihre Schwierigkeiten gehabt hatte. Das sollte sich nach dem Wechsel ändern, dennoch hatte Sebastian Wildenstein schon nach 47 Minuten nach einer feinen Einzelleistung noch das 2:1 für die Violetten auf dem Fuß, doch erneut parierte Aumann glänzend.
Danach brach die Zeit von Hannes Pöschl an. Zunächst vergab er frei stehend nach 52 Minuten („Die Leichten habe ich heute nicht gemacht“), um es dann in der Folge dreimal besser zu machen. Die Treffer wurden sauber über die Flügel herausgespielt, zweimal leistete Marc Vogel die Vorarbeit, einmal wurde Pöschl von Jonas Dress bedient. Diese beiden Spieler hatten nach der Pause die Seiten gewechselt. Dadurch wurde das Laupheimer Offensivspiel deutlich effektiver. „Diese Umstellung hat uns tatsächlich geholfen“, räumte Wiest ein.
Und Stocker musste anerkennen, dass sein Team in Halbzeit zwei nach vorne kaum noch stattfand – bis auf das Tor zum 2:4-Endstand durch den eingewechselten Oliver Zeh (80.) – und sich die Qualität der OlympiaSpieler am Ende durchgesetzt hatte. „Diese Niederlage ist kein Beinbruch. Wir werden unsere Punkte aber weiter holen“, war Stocker überzeugt. Für Wiest stehen jetzt zwei Spiele an, die den Weg der Olympia weisen werden. „Nächsten Samstag kommt Weiler, dann müssen wir nach Albstadt. Danach wissen wir mehr.“
FV Bad Schussenried – FV Olympia Laupheim 2:4 (1:1). Tore: 1:0 Junker (41.), 1:1 Haug (43.), 1:2,
1:3, 1:4 Pöschl (58., 68., 74.), 2:4 Zeh (80.). SR: Barth (Mögglingen). Z.: 350.