Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schussenrieder Narren sagen die Fasnet ab
Kein Umzug am Rosenmontag und keine Bälle – Narrenspiegel wird es aber geben
BAD SCHUSSENRIED (sz/böl) Nachdem im ganzen Oberland die Fasnetstermine immer weniger werden, sind auch in Bad Schussenried die Würfel gefallen. Die Mitglieder des Präsidiums haben sich entschieden, alle Veranstaltungen für die Fasnetssaison 2021 abzusagen.
Das Coronavirus habe das Land fest im Griff, eine normale Fasnet sei daher nicht möglich, teilen die Mitglieder des Präsidiums am Montag in einer Pressemitteilung mit. Momentan stehe einzig und allein die Gesundheit aller Aktiven und Besucher und deren Familien im Vordergrund.
So wird es im kommenden Jahr keine Hallenveranstaltungen wie die Prunksitzungen, den Kinderball oder die Disco geben. Auch der große Rosenmontagsumzug und die Ausfahrten zu auswärtigen Umzügen werden nicht stattfinden. Eine Fasnet in gewohnter Form sei aufgrund der hohen Infektionsgefahr undenkbar und wäre andererseits mit Abstand und Alltagsmasken illusorisch
● und nicht durchführbar. Um nicht ganz auf die geliebte Fasnet zu verzichten, wird der traditionelle Narrenspiegel als Sprachrohr der Fasnet 2021 erscheinen. Er wird in einer Auflage von 4000 Stück gedruckt und an alle Haushalte kostenlos verteilt. So soll die Fasnet in die Häuser getragen werden und für etwas närrische Stimmung im heimischen Wohnzimmer sorgen. Außerdem wird versucht, am Gumpigen Donnerstag eine Hausfasnet im Freien zu veranstalten. Wie und in welcher Form, ergebe sich aus der Pandemielage und werde kurzfristig entschieden.
Präsident und Zunftmeister Markus Gögler und seine Präsidiumsmitglieder hoffen auf Verständnis bei der Bevölkerung, aber auch bei den vielen Aktiven. Immerhin gehört die Narrenzunft mit ihren fast 1000 Mitgliedern zu den größten Zünften in Oberschwaben. Die noch ausstehende Mitgliederversammlung der Zunft wird auf das Frühjahr 2021 verschoben.