Schwäbische Zeitung (Biberach)
Aulendorfer Genießerwochen fallen aus
Aufwand wäre zu hoch gewesen – Gastronomen bereiten sich mit Hygienekonzepten auf den Winter vor
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AULENDORF - Im Frühjahr hatten Gastronomen aufgrund der CoronaKrise zwei Monate lang geschlossen. Zwar lief das Geschäft im Sommer wieder an, aber nach wie vor müssen die Wirte Corona-Schutzmaßnahmen erfüllen und zudem verkraften, dass sich einige Stammgäste nicht in Restaurants, Kneipen oder Cafés trauen. Der Herbst und der nahende Winter bereitet daher vielen Gastronomen Sorgen, zumal die Fallzahlen derzeit wieder steigen und viele Menschen verunsichert sind. Wegen der Corona-Krise fallen in Aulendorf in diesem Jahr zudem die Genießerwochen aus, die für 30. Oktober bis 15. November geplant waren. Die Diskussion
in manch anderer Stadt darüber, ob Heizpilze erlaubt werden sollen, damit Gäste auch bei kühleren Temperaturen draußen sitzen können, spielt in Aulendorf jedoch keine Rolle. Grundsätzlich sind die Terrassenöfen in der Stadt erlaubt, wie eine Nachfrage im Rathaus ergab.
Dass die Genießerwochen in diesem Jahr ausfallen, liegt nach Angaben von Florian Angele, Aulendorfs Wirtesprecher und Inhaber des Restaurants Schalander, daran, dass sich nur die Hälfte der Wirte in diesem außergewöhnlichen Jahr daran beteiligt hätte. Der Aufwand sei aufgrund der Hygieneregeln und der sonstigen Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie auch ohnehin zu hoch gewesen. „Es ist ja eh schon so, dass es beinahe wöchentliche neue Regelungen gibt, die wir umsetzen müssen. Das kostet natürlich Zeit, und man will ja auch alles richtig machen“, so Angele.
Beim Thema Heizpilze zeigt sich der Bierbrauer und Gastronom ganz entspannt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass deswegen mehr Leute kommen. Wer will schon bei Kälte sein Essen im Biergarten essen, Heizpilz hin oder her.“Auch unter seinen Wirtekollegen habe sich bisher keiner dahingehend geäußert, dass Heizpilze als dringend notwendig angesehen würden. Für Angele ist die Rechnung eine ganz simple: „Wer zum Einkehren kommen will, wird kommen. Auch im Herbst und Winter.“Zwar sei seit der kühleren Witterung
spürbar, dass weniger Gäste kommen, aber „Panik“habe er deshalb nicht. „Nach den Schulferien ist es normal, dass mal ein kleiner Einbruch kommt, der hat sich dieses Jahr nur ein wenig nach hinten verschoben, weil das Wetter noch so lange gut war.“
Ebenfalls sehr zuversichtlich, aber doch auch etwas besorgt zeigt sich Daniel Jöchle vom Irreal. „Es hängt alles davon ab, wie sich die Situation entwickelt.“Derzeit sei die Anzahl der Gäste noch recht normal, es komme aber darauf an, wie sich die Situation im Kreis Ravensburg in den kommenden Wochen und Monaten darstellen werde. „Wenn wir noch mal schließen müssten, würde uns das sehr hart treffen.“