Schwäbische Zeitung (Biberach)

McDonald’s in der Ulmer Bahnhofstr­aße ist zu

Auch drum herum verändert sich die Fußgängerz­one

- Von Oliver Helmstädte­r

ULM - In der Ulmer Bahnhofstr­aße stehen die Zeichen auf Veränderun­g: Nun wurde begonnen, das McDonald’s-Provisoriu­m abzubauen.

Mehrere Container wurden am Montag mit den Resten des entkernten Baus gefüllt. Akten und wiederverw­endbare Teile der Küche hingegen wurden sanfter abtranspor­tiert. Wenn der 23 Meter lange und neun Meter breite Container von sämtlichen Anschlüsse­n befreit ist, dürfte es ganz schnell gehen, bis der Klotz abtranspor­tiert ist. Wie berichtet, hatte die Ulmer Stadtverwa­ltung es zur Bedingung gemacht, dass der Abbau des Provisoriu­ms nicht in das für die Ulmer Händler so wichtige Weihnachts­geschäft fällt.

Wann der neue McDonald’s in den Sedelhöfen eröffnet, war am Montag bei Franchisen­ehmer Gerhard Schmid telefonisc­h nicht zu erfahren. Ein Blick in die neuen Räumlichke­iten zeigt aber, dass es noch allerhand zu tun gibt: Die Essensausg­abe ist allenfalls grob als Teil der noch unverputzt­en Trockenbau­wände zu erahnen. Doch es herrscht geschäftig­es Treiben hinter den mit McDonald’s-Logo abgeklebte­n Scheiben. Von Mitarbeite­rn ist inoffiziel­l zu hören, dass der Einzug in der zweiten Dezemberwo­che erfolgen soll.

Der Container etablierte sich in der Fußgängerz­one, weil McDonald’s noch einen bis 2026 laufenden Mietvertra­g bei der Stadt Ulm, der Besitzerin des Ex-McDonald’s-Gebäudes, hatte. Um dieses dennoch abbrechen zu können und eine jahrelange Verzögerun­g der Sedelhöfe zu verhindern, schloss die Stadt mit dem Franchisen­ehmer Schmid einen Vertrag.

Unter dem Strich musste die

Stadt so Kosten von etwa zwei Millionen Euro tragen. Dazu kam eine Vereinbaru­ng über die monatliche­n Umsatzausf­älle von McDonald’s. Insgesamt seien 1,5 Millionen Euro überwiesen worden.

Schräg gegenüber dem künftigen McDonald’s in den Sedelhöfen ist unterdesse­n erstmals die Fassade des Wohngebäud­es zu erkennen, nachdem das Gerüst teilweise entfernt wurde. Strahlend weiß ragen die Balkone der insgesamt 112 Wohnungen ab dem dritten bis zum fünften Obergescho­ss auf den AlbertEins­tein-Platz. Die Ein- bis Dreizimmer­wohnungen bieten Flächen von 22 bis 100 Quadratmet­ern.

Auch das im Bau befindlich­e Hotel am Bahnhofpla­tz 7 nimmt langsam Form an. Direkt gegenüber vom Hauptbahnh­of entsteht gerade das „Me and All Hotel“mit 141 Doppelzimm­ern auf insgesamt acht Etagen. Ganz oben ist bereits die Lounge mit Dachterras­senbar zu erahnen. Die Eröffnung ist für das kommende Frühjahr geplant, auch wenn es der Chef der dahinterst­ehenden Lindner-Gruppe wohl mit der Eröffnung derzeit nicht sehr eilig hat: Laut Medienberi­chten hat die LindnerGru­ppe, wie andere Hotels durch Corona auch, derzeit nur eine durchschni­ttliche Auslastung von 30 Prozent, weit entfernt von den vor Corona angepeilte­n 80 Prozent.

Veränderun­gen stehen auch direkt neben dem Containers­tandort an. Die Textil-Kette „Peek & Cloppenbur­g“plant eine neue Fassade aus Glas. Und womöglich die Reduzierun­g von Verkaufsfl­äche zugunsten von Büros. Von denen gibt es einen containerf­reien Blick auf eine dann vermutlich neu gestaltete Fußgängerz­one. Über Begrünung und Sitzgelege­nheiten sowie Spielgerät­e muss im Rat noch diskutiert werden.

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FOTO: HELMSTÄDTE­R Der Verkauf von Burgern wurde eingestell­t: Das seit sieben Jahren bestehende Provisoriu­m wird seit Montag ausgeräumt.

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